22.03.2012 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: AOK-Bundesverband.
Kennen Sie das auch? Immer nach dem letzten Sonntag im März sind Sie müde und unkonzentriert? Damit sind Sie nicht allein – die Umstellung auf die Sommerzeit macht vielen Menschen zu schaffen. Wie man sich auf die Zeitumstellung vorbereiten und schnell an den neuen Rhythmus gewöhnen kann, erklärt Dr. Astrid Maroß, Ärztin im AOK-Bundesverband.
Der biologische Rhythmus, die sogenannte innere Uhr des Menschen, passt sich dem Wechsel aus Tag und Nacht an. Besonders das Tageslicht gibt wichtige Impulse. Jede Zeitumstellung bringt diese innere Uhr durcheinander – das hat ein Forscherteam um Professor Till Roenneberg von der Universität München herausgefunden. Roenneberg leitet dort das Zentrum für Chronobiologie am Institut für Medizinische Psychologie. Besonders die Umstellung auf die Sommerzeit macht vielen zu schaffen, wie eine Befragung von 55.000 Menschen im Auftrag der Münchner Wissenschaftler gezeigt hat. Wenn beispielsweise der Wecker nach Beginn der Sommerzeit um 7 Uhr klingelt, ist es für den Körper erst 6 Uhr. Blutdruck, Puls und Hormonhaushalt sind noch auf Ruhe programmiert. Die äußere entspricht also nicht der inneren Uhr.
Die Folge ist eine Art „Mini-Jetlag“, also eine Anpassungsstörung der inneren Uhr an den neuen Tag-Nacht-Rhythmus. „Einige Menschen sind dadurch schlapp, antriebslos, gereizt oder niedergeschlagen und haben weniger Appetit“, sagt Maroß. Besonders betroffen sind die sogenannten Eulen – also Menschen, die am liebsten spät ins Bett gehen und morgens gerne länger schlafen. Auch bei den meisten Langschläfern hat sich der Körper allerdings meist nach 14 Tagen auf den neuen Rhythmus eingestellt.
Übrigens gibt es die Sommer- und Winterzeit in ihrer heutigen Form seit 1980. Ziel war es, die Tageshelligkeit besser ausnutzen zu können und dadurch Energie zu sparen. Die Winterzeit entspricht der mitteleuropäischen Zeit, während bei der Sommerzeit eine Stunde hinzugefügt wurde.
Die innere Uhr des Menschen sitzt im Gehirn und besteht aus einer Ansammlung von Nervenzellen, dem suprachiasmatischen Nukleus . Je nachdem, ob es hell oder dunkel ist, vermittelt er über Nervenbahnen Signale an den Organismus oder beeinflusst die Ausschüttung von Hormonen. Im Dunkeln schüttet der Körper beispielsweise verstärkt das Hormon Melatonin aus – dadurch wird man müde und schläft gut. Bei Tageslicht produziert der Körper mehr aktivierende Hormone. Auf diese Weise steuert die innere Uhr viele Stoffwechselprozesse und Funktionen, etwa die Pulsfrequenz, den Blutdruck und die Körpertemperatur.
Quelle: AOK-Bundesverband
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