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Wohnraummangel wird bittere Realität

07.09.2023  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie.

Der Wohnraummangel führt zu steigenden Miet- und Kaufpreisen, die sich keiner mehr leisten kann. Einziger Lichtblick der baukonjunkturellen Entwicklung im ersten Halbjahr sei der Wirtschaftstiefbau, für den für das erste Halbjahr ein reales Orderplus von 5 Prozent ausgewiesen wurde.

„Was wir jetzt in den Auftragsbüchern sehen, wird schon sehr bald bittere Realität werden: Erst brechen die Baugenehmigungen und die Auftragseingänge ein, und dann fehlen uns die dringend benötigten Wohnungen. Der Wohnraummangel führt zu steigenden Miet- und Kaufpreisen, die sich keiner mehr leisten kann. Dies führt nicht nur zu sozialem Unfrieden, sondern auch zu einem zunehmenden Fachkräftemangel, da auch der Zuzug nach Deutschland zurückgehen wird. Wo sollen die Menschen denn auch leben und wie sollen sie es sich leisten?“ Mit diesen Worten kommentiert der Hauptgeschäftsführer der BAUINDUSTRIE, Tim-Oliver Müller, die aktuellen Konjunkturindikatoren für das Bauhauptgewerbe. Demnach hat das Statistische Bundesamt für das erste Halbjahr im Wohnungsbau einen Einbruch der Auftragseingänge1 von real 29 Prozent gemeldet. Auch am aktuellen Rand war keine Besserung zu beobachten (Juni 23 / Juni 22: - 11 Prozent). Die Abschwächung am Wohnungsbaumarkt dürfte in der zweiten Jahreshälfte in die Verlängerung gehen. Schließlich hätten im Rahmen des ifo Konjunkturtests im Juli bereits 40 Prozent der Befragten über einen Auftragsmangel geklagt.

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Müller: „Der Wohnungsbau befindet sich weiter im freien Fall. Wenn nicht bald gegengesteuert wird, entwickelt sich die Wohnungsfrage zum sozialen Sprengstoff. Wir hoffen, dass die Bundesregierung die Zeit bis zum Wohnungsgipfel am 25. September nutzt, um ein Paket zu schnüren, das hilft, diese fatale Entwicklung aufzuhalten.“

Baukonjunktur im ersten Halbjahr 2023

© Hauptverband der deutschen Bauindustrie e. V.; für Großansicht bitte anklicken

Einziger Lichtblick der baukonjunkturellen Entwicklung im ersten Halbjahr sei der Wirtschaftstiefbau, für den für das erste Halbjahr ein reales Orderplus von 5 Prozent ausgewiesen wurde. Die zusätzlichen Mittel für die Bahn kämen bei den Bauunternehmen offensichtlich an. Dies hätte auch mit dazu beigetragen, dass die Entwicklung im Branchendurchschnitt nicht ganz so schlecht ausgefallen sei wie im Wohnungsbau. Für das gesamte Bauhauptgewerbe werde für das erste Halbjahr ein Orderminus3 von real 12,8 Prozent und für Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat von 2,7 Prozent gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat2 sei der Auftragseingang nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes um 2,0 Prozent gesunken.

Der Umsatz1 sei im ersten Halbjahr um real 5,5 Prozent zurückgegangen. Daran hätte auch das leichte Plus im Juni von 2,2 Prozent nichts ändern können. Das Plus sei allerdings nicht auf eine sich verbessernde Baukonjunktur, sondern ausschließlich auf einen statistischen Basiseffekt zurückzuführen: Für den Juni 2022 hatte das Amt ein reales Minus von 11,3 Prozent gemeldet.

Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes, des ifo Instituts sowie des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie.
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Bild: GregMontani (Pixabay, Pixabay License)

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