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Zahlungsverhalten bei Verbrauchern und Unternehmen nicht verbessert

06.07.2010  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Süddeutscher Gläubigerschutzverband e.V..

Umfrage des Süddeutschen Gläubigerschutzverbandes zum Zahlungsverhalten

Der Süddeutsche Gläubigerschutzverband e.V., Stuttgart, hat seine Mitglieder zu deren Erfahrungen zum Zahlungsverhalten ihrer privaten wie gewerblichen Kunden befragt.

Unter den ca. 3.000 Befragten überwiegend aus der Region Baden-Württemberg befinden sich fast ausschließlich kleine und mittlere Unternehmen aus verschiedensten Branchen. 50 % der Mitglieder gaben an, im regionalen Bereich tätig zu sein, 27 % betätigen sich deutschlandweit und 27 % international. Die Umfrageergebnisse geben ein aktuelles Bild zu ausstehenden Forderungen mittelständischer Betriebe wieder.

Zu den Ergebnissen im Einzelnen:

Bei Privatpersonen habe sich das Zahlungsverhalten im Verhältnis zum Vorjahr nicht verändert (71 %), bei 23 % habe es sich verschlechtert und bei 6 % verbessert, so die SGV Mitgliedsunternehmen. Fast unverändert ist die Einschätzung des Zahlungsverhaltens von Unternehmen zum Vorjahr: 72 % gaben ein unverändertes Zahlungsverhalten an, 23 % ein verschlechtertes und 5 % eine Verbesserung.

Interessant sind die Gründe, die für die schlechte Zahlung bzw. den Zahlungsausfall angeführt werden (Mehrfachnennung war möglich):

Bei privaten Verbrauchern machen die Gründe Überschuldung und Insolvenz (34 %), ein momentaner Liquiditätsengpass (33 %), Arbeitslosigkeit (23 %) oder Vergesslichkeit (23 %) den Großteil aus. Bemerkenswert ist aber die Nennung des Grundes „vorsätzliches Nichtbezahlen“ bei 29 %, wobei die Anzahl begründeter Einwendungen von Schuldnern mit 2 % als minimal zu bezeichnen ist.

Ähnlich ist die Einschätzung der Mitglieder bei Unternehmen: 55 % der Antworten ergaben einen Liquiditätsengpass als Hauptgrund, 42 % Zahlungsausfälle bei Kunden der Kunden, 36 % die schlechte Auftragslage bei den Kunden. Bemerkenswert auch hier, dass der Grund der Insolvenz des Kunden nur von 17 % genannt wurden. Vorsätzliches Nichtbezahlen wurde hier immerhin von 15 % aller Mitglieder genannt wurde. Fast zu vernachlässigen wurde der Grund „begründete Reklamationen“ mit 2 %.

52 % aller Antworten sehen als wichtigste Maßnahme zur Verbesserung der Situation die Verbesserung des internen Mahnlaufes – gefolgt von der Beauftragung eines Inkassodienstleisters mit dem Forderungseinzug (30 %). Lediglich 16 % sehen die Schulung eigener Mitarbeiter als vordringlich und gar nur 13 % würden ihre Forderungen direkt an einen Rechtsanwalt abgeben. Der Forderungsverkauf und das Factoring spielt mit 9 % aller Nennungen noch keine tragende Rolle.

Im Vergleich zur repräsentativen Studie des Bundesverbands Deutscher Inkasso-Unternehmen e.V., welcher seine in ganz Deutschland ansässigen Mitglieds-Inkassodienstleister regelmäßig befragt, ergibt sich eine ähnliche Einschätzung zum Zahlungsverhalten. Allerdings wird von den vom SGV e.V. befragten Unternehmen als Grund für den Forderungsausfall bei Privatpersonen deutlich seltener vorsätzliches Nichtbezahlen genannt. Diesem Grund wird von den hauptsächlich in Süddeutschland ansässigen Unternehmen fast dieselbe Bedeutung wie Überschuldung und Arbeitslosigkeit zugemessen. Die verschwindend geringe Angabe „begründete Einwendungen der Schuldner“ bringt zum Ausdruck, dass die Gründe für den Forderungsausfall fast ausschließlich bei Schuldnern zu sehen sind und der Schutz von Gläubigerinteressen vor ausbleibenden Zahlungen von den betroffenen Unternehmern als unzureichend gesehen wird.

Das Umfrageergebnis ist unter www.sgv-stuttgart.de/news abrufbar.

Quelle: Süddeutscher Gläubigerschutzverband e.V. / openPR
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