20.08.2014 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: immobilienscout24.de.
ImmobilienScout24 hat 10 Tipps zusammengestellt, worauf man bei der Auswahl von Bauland achten sollte.
1. Die richtige Lage
Die Lage ist das einzige, was später nicht verändert werden kann und sollte daher eines der wichtigsten Entscheidungskriterien bei der Auswahl sein. Angehende Bauherren sollten sich genau überlegen, welche Art von Infrastruktur sie benötigen und ob sie lieber grün oder städtisch wohnen wollen. Auch die direkte Nachbarschaft hat einen großen Einfluss auf das spätere Wohnklima. Darüber hinaus sollte man darauf achten, welche Lärmquellen eventuell die Idylle stören könnten, zum Beispiel ob in der Nähe Bahntrassen, Flughäfen oder Autobahnen liegen. Liegt das Grundstück direkt an einem Fluss, so muss der Eigentümer Überschwemmungen und feuchte Keller bei Starkregen oder Schneeschmelze einkalkulieren. Auch Hanglagen können die Baukosten in die Höhe treiben, wenn der Bauplatz beispielsweise durch Stützmauern gesichert werden muss.
2. Die optimale Größe
Die benötigte Grundstücksgröße und Grundstücksform hängt von den individuellen Bedürfnissen ab. Die Größe des Grundstücks hat nicht nur Einfluss auf die Gartengestaltung, sondern bedingt oftmals auch die Größe des Hauses. Durch die sogenannte Grenzbebauung muss das Haus mindestens 3 Meter von der Grundstücksgrenze abstehen. Ein freistehendes Einfamilienhaus mit einer üblichen Hausgrundfläche von ca. 120 m² benötigt unter Beachtung der erforderlichen Grenzabstände und je nach gewünschter Gartengröße ca. 400 - 600 m² Grundstück. Ein Reihenhaus mit einer üblichen Hausgrundfläche von ca. 80-100 m² benötigt je nach gewünschter Gartengröße ca. 150 - 300 m².
3. Boden ist nicht gleich Boden
Beim Erwerb eines Grundstücks kommt es auch auf die Art des Bodens an, der bebaut werden soll. Hinderlich sind lehmige, tonige und steinige Böden. Hier muss der Bauherr mit erheblichen Mehrkosten für den Kelleraushub rechnen. Außerdem ist die spätere Bepflanzung und Kultivierung beispielsweise mit Gemüse oder Obstbäumen schwieriger.
4. Altlasten und "Bodenschätze"
Wenn auf dem Grundstück Altlasten wie Schuppen, Garagen oder sonstiges Mauerwerk stehen, müssen diese mit Sicherheit abgerissen werden, was zusätzliche Kosten verursacht. Am ärgerlichsten sind allerdings jene Altlasten, die nicht auf dem ersten Blick erkennbar sind, weil sie unter der Erde liegen. Wenn beispielsweise Öl, Asbest oder andere Schadstoffe in die Erde gedrungen sind, muss der aktuelle Eigentümer die Kosten für eine Bodensanierung tragen, auch wenn die Verunreinigung schon vor dem Kauf geschehen ist. Deshalb sollte man immer die frühere Nutzung des Grundstücks klären und im Zweifel ein Bodengutachten (Kosten ca. 500 Euro) erstellen lassen.
5. Lange Leitung
Empfehlenswert ist es, nur erschlossene Grundstücke zu kaufen, bei denen alle wichtigen Versorgungs-, Abwasser- und Kabelleitungen bereits gelegt sind. Die Erschließungskosten sind dann bereits im Kaufpreis enthalten. Sind diese Kriterien nicht erfüllt, so müssen Bauherren zunächst für die Erschließung des Grundstücks sorgen, was mit zusätzlichen Kosten verbunden ist.
6. Masterplan für das Traumhaus
Welches Haus auf einem Grundstück errichtet werden darf, hängt von den behördlichen Freigaben ab. Auf jeden Fall muss sich der Bauherr vor dem Kauf über die Rahmenbedingen im Baugebiet informieren. Je nach Bebauungsplan sind teilweise nur bestimmte Haustypen oder Größen zugelassen. Existiert kein Bebauungsplan, so muss sich der Bau an den umliegenden Bauten in der Nachbarschaft orientieren. Über mögliche Baulasten kann man sich im Baulastenverzeichnis der zuständigen Baubehörde informieren.
7. Bäume und anderer Bewuchs
Für die einen ist Baumbestand eines gutes, für andere ein schlechtes Kriterium bei der Grundstückswahl. In jedem Fall sollte man vorher mit den Baupartnern klären, ob die Bäume dem Bauvorhaben nicht im Weg stehen. Unter Umständen ist eine Fällgenehmigung zu beantragen, da nicht jeder Baum einfach beseitigt werden darf. Auch ist es nicht zu jeder Jahreszeit möglich, umfangreiche Baumarbeiten durchzuführen. In jedem Fall sollten Bauherren dies in ihre Zeitplanung und die Baunebenkosten einkalkulieren.
8. Ein Blick in die Zukunft
Ein ganz besonderes Augenmerk sollte man auf die zukünftige Entwicklung des Baugebiets legen. Hierbei hilft ein Blick in den Flächennutzungsplan, der zum Beispiel Auskunft darüber gibt, ob später in der Nähe des Grundstücks eine Umgehungsstraße geplant wird, Windräder aufgestellt werden oder ein neues Gewerbegebiet entsteht.
9. Nutzungsrechte
Genau prüfen sollte man, ob so genannte Dienstbarkeiten im Grundbuch vorliegen. Dienstbarkeiten können beispielsweise Nutzungsrechte wie Wege-, Überfahrts- oder Leitungsrechte (für Wasser, Abwasser und elektrischen Strom) zugunsten des Eigentümers eines anliegenden Grundstücks sein.
10. Kosten
Zu dem eigentlichen Grundstückspreis fallen Nebenkosten wie Grunderwerbssteuer, Notargebühren und Gerichtskosten für den Grundbucheintrag an. Die Grunderwerbssteuer beträgt je nach Bundesland zwischen 3,5 und 6,5 Prozent des Kaufpreises. Für den Fall, dass das Grundstück von einem Makler vermittelt wurde, sind in der Regel 3 bis 6 Prozent Maklercourtage zuzüglich Mehrwertsteuer vom Kaufpreis aufzuwenden. Und falls das Grundstück noch nicht vermessen wurde, muss man noch einmal ca. 1000 Euro Vermessungskosten einkalkulieren. Nicht vergessen sollte man die Hausanschlusskosten. Auch hierfür muss man je nach Lage und Umfang einige Tausend Euro zur Seite legen.
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