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"Warum möchten Sie die hier Anwesende heiraten?"

17.10.2013  — Gertrud Zeller.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Vom richtigen Einsatz der richtigen Fragestellung.

Liebe Leserinnen und Leser,

stellen Sie sich vor, der Standesbeamte würde eine solche Frage stellen. Ich höre förmlich das Raunen und Staunen im Standesamt. Denn diese Frage kann man nicht mit einem klaren JA oder NEIN beantworten. Es käme eine längere Antwort.

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Weshalb? Der Standesbeamte stellte eine "offene Frage". Offene Fragen können wir nicht einfach mit einem Ja oder Nein beantworten. Ich nenne diese Fragen "Sesamstraßen-Fragen" ("Wer, wie, was, warum – wer nicht fragt, bleibt dumm"). Denn meistens beginnen offene Fragen mit einem W: Wann, Warum, Weshalb, Wer, (mit) Wem, Wie, Was etc.

Im beruflichen Alltag sind diese W-Fragen sehr hilfreich. Zum Beispiel am Telefon. Durch W-Fragen erfahren Sie mehr von ihrem Gegenüber. Statt "Kann ich etwas für Sie tun?", ist es besser zu fragen: "Was genau kann ich für Sie tun?", "Wann war das genau?" etc. Oder im Gespräch mit Vorgesetzten. Wenn Sie zu Ihrem Chef sagen: "Haben Sie jetzt Zeit?" (geschlossene Frage), kann er nur mit Ja oder Nein antworten. Wenn Sie fragen: "Wann haben Sie Zeit?", ist die Chance sehr hoch, dass Sie eine genaue Auskunft erhalten.

Und dann gibt es da noch die Alternativ-Fragen. "Lieber Chef, passt es Ihnen jetzt oder besser in einer Stunde?" Dann wird er sich entscheiden. Und Sie sind einen Schritt weiter.

Zusammengefasst bedeutet es, dass Sie mit der richtigen Frage jeweils ein anderes Ergebnis erhalten:

Geschlossene Frage: "Kann ich etwas für Sie tun?". Ja oder Nein. Übrigens ist am Telefon ein Gespräch mit geschlossenen Fragen schnell vorbei. Denken Sie daran, wenn Sie wieder einmal einen Vielredner in der Leitung haben. Beim SmallTalk ist die geschlossene Frage nicht so gut einsetzbar, da das Gespräch nicht richtig in Gang kommt.

Offene Frage: "Wie kann ich Ihnen helfen?", "Wo kommen Sie gerade her?". Unser Gegenüber gibt ausführlichere Antworten.

Alternativ-Frage: "Wann passt es Ihnen besser – um 13 oder um 14 Uhr?". Sie erhalten definitiv eine klare Antwort.

Wenn Sie das nächste Mal einer Hochzeit beiwohnen können, achten Sie auf die Fragestellung. Sollte der Standesbeamte mit einer offenen Frage beginnen, dann lassen Sie uns dies wissen. Über diese Situation berichten wir dann sehr gerne in einem unserer nächsten Newsletter.

Ich wünsche Ihnen eine sehr schöne Zeit.

Ihre Gertrud Zeller

Die Autorin:

20-jährige Berufserfahrung im Chefsekretariat. Seit 1999 selbstständige Seminarleiterin. Sie ist Mitinhaberin des Unternehmens "Die Seminarschneider" und "Trainerin aus Leidenschaft". Frau Zeller hat einen Lehrauftrag für Rhetorik, Präsentation und Besprechungsmanagement an der Hochschule Pforzheim und ist außerdem für viele Seminaranbieter und eigene Kunden tätig. Ihr Herz schlägt vor allen Dingen für die Themen Präsentation, Veranstaltungsmanagement, Protokollführung und besonders für alle Themen rund um das Sekretariat. Durch ihre langjährige praktische Erfahrung im Assistenzbereich versteht es Frau Zeller bereits von der ersten Minute an im Seminar sehr praxisnah zu berichten und zu handeln.

Hier finden Sie die aktuellen Seminartermine von Gertrud Zeller.
  Referentin Gertrud Zeller
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