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Arbeitnehmer unter Druck

28.11.2014  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Baumann Unternehmensberatung Beteiligungs- und Verwaltungs AG .

Zwei Drittel der Chefs würden sich gerne von Mitarbeitern trennen.

Rund 60 % der Vorgesetzten in deutschen Unternehmen würden sich gern von einem Teil ihrer Mitarbeiter trennen, wenn dies rechtlich möglich wäre. Das ergab die Studie "Deutschland, Deine Manager", für die im Auftrag der Unternehmensberatung Baumann Führungskräfte befragt wurden.

45 % der Chefs würden bis zu 10 % ihrer Mitarbeiter kündigen, 11 % würden sogar 10 bis 25 % ihrer Untergebenen austauschen. "In der Regel besteht dieser Wunsch aus Perfomance-Gründen", erklärt Dr. Michael Faller, Geschäftsführer der Baumann Unternehmensberatung Executive Search. Die Studienergebnisse bestätigen: Nicht einmal die Hälfte der Manager glauben, über die richtigen Mitarbeiter zu verfügen, um ihre Zielvorgaben zu erreichen. 52 % der Befragten geben an, nur teilweise die geeignete Unterstützung zu haben.

Dennoch mahnt Faller: "Führungskräfte dürfen die Verantwortung für unzureichende Ergebnisse nicht ausschließlich bei den Mitarbeitern suchen." Schließlich haben sie selbst Einfluss auf die Auswahl der Mitarbeiter und auch auf das Erreichen der Zielvorgaben. Wichtig sei es, großen Wert auf die richtigen Auswahlverfahren zu legen. Zudem sollte die Probezeit sehr ernst genommen werden. "Ist man sich schon in diesen ersten Monaten unsicher, wird das Arbeitsverhältnis in den seltensten Fällen gut", erklärt der Personalexperte. Umso bedeutender sei es, dann auch den Mut zur Trennung zu haben. Später ließen sich Fehlentscheidungen nur schwer noch korrigieren.

Auch bei Minderleistungen ihres Teams sollten Führungskräfte nach ihrem eigenen Anteil forschen. Die Studie jedoch weist darauf hin, dass Vorgesetzte dies eher weniger tun. Stattdessen neigt ein Großteil der Befragten zu einem sehr positiven Selbstbild. So sehen sich 8 von 10 Vorgesetzten als Vorbild für ihre Mitarbeiter. Nur sehr selten fühlen sie sich als Führungskraft überfordert: 23 % geben an, den Herausforderungen immer gewachsen zu sein, 73 % sagen "meistens". Diese Aussagen stehen durchaus im Kontrast zu vielen Umfragen, bei denen Mitarbeiter ihre Chefs einschätzen. Auch Baumann-Experte Faller berichtet: "Bei 360-Grad-Feedbacks erhalten Führungskräfte häufig kritische Werte – insbesondere im Bereich Leadership."

Weiteres Ergebnis der aktuellen Manager-Befragung: Zwei Drittel der Vorgesetzten würden ihren Mitarbeitern ein höheres Gehalt zahlen – wenn sie das denn könnten. Den Grund hierfür sieht Faller unter anderem in einer insgesamt sehr mäßigen Lohnentwicklung in den vergangenen 10 Jahren, der sich die Führungskräfte auch bewusst sind. "Gerade mittelständische Unternehmen verfügen immer wieder über Gehaltstrukturen, die sich nicht mit den Vergütungserwartungen von Top-Bewerbern decken", erklärt Faller. Das wiederum erschwere es, gute Mitarbeiter zu finden.

Für die Studie "Deutschland, Deine Manager" wurden 300 Führungskräfte hauptsächlich aus mittelständischen Unternehmen und unterschiedlichen Branchen befragt. Männer und Frauen waren zu gleichen Teilen vertreten.


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