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Aufsichtsräte: Was steht 2013 im Fokus?

28.01.2013  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Deloitte.

Deloittes Directors‘ Alert zeigt: Aufsichtsräte können das operative Geschäft unterstützen

Mit dem „Directors‘ Alert 2013 – Lead or be led: Time to take advantage of the new business reality“ gibt Deloitte einen Ausblick, wie Aufsichtsräte das Unternehmen im Kontext volatiler Wirtschafts- und Konjunkturentwicklung strategisch begleiten können. Das Spektrum der Themen ist breit gefächert und reicht von Liquiditäts- und Investitionsmanagement bis hin zur Nachhaltigkeit. Voraussetzung ist, dass das Risikomanagement und dessen Überwachung – ein Kernthema der Aufsichtsratsarbeit – inzwischen soweit ausgebildet sind, dass die Aufsichtsratsmitglieder frei werdende Kapazitäten für andere Aktivitäten nutzen können. Dazu gehören die begleitende Identifikation attraktiver Investitionsmöglichkeiten, die proaktive Implementierung erwarteter Regulierungsanforderungen, die Ausbalancierung von Risiken und Chancen sowie die Erarbeitung neuer Wachstumsstrategien. Die Publikation gibt Aufsichtsräten konkrete Fragestellungen an die Hand: So können sie hinterfragen, wie die zu überwachenden Unternehmen aufgestellt sind und wo Handlungsbedarf besteht.

„Diese Veröffentlichung will keine definitiven Antworten und Lösungen, sondern Anregungen geben, mit deren Hilfe die Aufsichtsräte ihre Situation beleuchten und sie an ihre individuellen Anforderungen anpassen können. Die Publikation versteht sich als Impulsgeber zum Nachdenken und Fragen und zeigt, wie Aufsichtsräte ihren Überwachungs- und Beratungsaufgaben besser gerecht werden können“, erklärt Dr. Claus Buhleier, Partner und Leiter des Corporate Governance Centers bei Deloitte.

Überwachung von Liquidität und Investitionen

Ein zentrales Thema ist das Management von Liquidität und Investitionen durch das Unternehmen. Viele Gesellschaften verfügen inzwischen wieder über erhebliche liquide Mittel und stehen vor der Herausforderung, Investitionen in Übereinstimmung mit der Unternehmensstrategie, deren Finanzierbarkeit und einem angemessenen Risikoprofil durchzuführen. Aufsichtsräte können einen wertvollen Beitrag leisten, indem sie darauf achten, dass diese Themenbereiche systematisch und konsequent gemanagt und permanent überwacht werden.

Regulierung: proaktive Planung und weltweites Monitoring

Regulierung wird auf absehbare Zeit ein Thema sein, das nahezu alle Unternehmen und Organisationen betrifft – in steigendem Maß und grenzübergreifend. Um hier Schritt zu halten, vor allem aber um proaktiv handeln zu können, müssen Unternehmen bzw. Aufsichtsräte nicht nur ein aufmerksames, grenzüberschreitendes Monitoring betreiben, sondern auch eine optimale Balance zwischen kurz- und langfristig relevanten Themen finden. Schon heute sind entsprechende Themen- und Prioritätenlisten in Aufsichtsräten keine Seltenheit.

Strategische Leitlinien für Risiko- und Krisenmanagement

In anspruchsvollen Zeiten kommt es auf ein adäquates Risiko- und auch Krisenmanagement an. Ersteres ist in den letzten Jahren deutlich verbessert worden – und sollte nun über die alltäglichen Risiken hinaus auf strategische Bereiche erweitert werden. Bei konkreten Projekten empfiehlt sich von Beginn an die Integration von Risk-Management-Elementen ins Projektdesign. Kommt es hingegen zu einer handfesten Krise, hilft nur ein Krisenplan, der schon im Vorfeld auf verschiedene Szenarien abgestimmt wurde. Auch hier sind Aufsichtsräte gefragt – zum Beispiel bei der Überwachung und Begleitung der Strategieentwicklung.

Balance zwischen kurz- und langfristigen Zielen

Aufsichtsräte müssen aufgrund ihrer Überwachungs- und Beratungsaufgaben für langfristige Sicherheit sorgen, ohne die Beweglichkeit der Organisation einzuschränken. Sie müssen zudem sicherstellen, dass Strategien auf Kernkompetenzen des Unternehmens abgestimmt sind – und dass der strategische Ansatz über die gesamte Organisation hinweg kommuniziert wird. Auch das Reporting steht im Fokus: Sind die Inhalte – und damit die Performance des Unternehmens – für den Aufsichtsrat und die Außendarstellung des Unternehmens verständlich formuliert? Gerade hier trägt der Aufsichtsrat besondere Verantwortung nicht nur gegenüber dem Unternehmen, sondern auch gegenüber den Share- und Stakeholdern.

Zukunftsthemen Nachhaltigkeit und Social Media

Nachhaltigkeit ist ein Faktor, der immer wichtiger wird. Auch hier können Aufsichtsräte positive Impulse geben – insbesondere mit Blick auf die Reputation. Dabei kommt es darauf an, dass das Prinzip Nachhaltigkeit nicht als Zusatz, sondern als integraler Bestandteil unternehmerischen Handelns begriffen wird. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Technologie: Wie kann sie genutzt werden, um möglichst innovativ Wachstum zu fördern? Insbesondere die neuen Medien bieten attraktive Möglichkeiten. Hierbei sollte der Aufsichtsrat sicherstellen, dass die strategische Implementierung entsprechender Maßnahmen durch das Management erfolgt.

„Nicht zuletzt kommen dem Aufsichtsrat Aufgaben bei der Nachfolgeregelung und im Personalbereich zu. Das gilt sowohl für das grundsätzliche Talentmanagement als auch für Nachfolgeregelungen im Vorstand und Aufsichtsrat. Beim Talentmanagement hat der Aufsichtsrat eine überwachende Funktion. Er muss dafür sorgen, dass die Unternehmensleitung hier handlungsfähig ist – und sollte das Thema mindestens einmal jährlich auf die Agenda setzen“, ergänzt Dr. Claus Buhleier.

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