19.09.2019 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.
Ein neuer Bericht der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zeigt nun, dass auch indirekte Bestrahlungen beim Lichtbogenschweißen die Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer gefährden können. Der Forschungsbericht "Reflexion und Transmission von künstlicher optischer Strahlung an Schweißarbeitsplätzen" verfolgt dabei unter anderem das Ziel, reflexionsarme Materialien und Wandanstriche zu identifizieren.
Reflexionsmessungen mit Hilfe eines neu entwickelten Feldgonioreflektometers an diversen Oberflächen am Schweißarbeitsplatz identifizierten Styropor, zwei exemplarisch ausgewählte Fliesen, Beton sowie glänzende Metalle als besonders starke UV-Reflektoren. Bauholz sowie Holzwerkstoffe reflektierten hingegen nur geringfügig UV-Strahlung. Insbesondere die hohe mittlere UV-Reflektivität eines elektrooptischen Schweißerschutzfilters von 22 Prozent ist bei einer Gefährdungsbeurteilung zu berücksichtigen.
In ihrem Forschungsbericht entwickelten die Forscher darüber hinaus einen angepassten UV-Schutzfaktor für Schweißarbeitsplätze. Dieser basiert auf spektralen Transmissionsmessungen einer repräsentativen Auswahl von 19 Schweißerschutzbekleidungen sowie spektralradiometrischen Ergebnissen eines weiteren Forschungsprojektes. Zudem fanden die Forscher eine Unabhängigkeit dieses UV-Schutzfaktors von der Lichtbogenleistung. Hierauf basierend ließen sich insgesamt sieben UV-Standardemissionsspektren für Bau- und Edelstahl sowie für Aluminium bei verschiedenen Schweißarbeitsplätzen ableiten.
Ein Großteil der untersuchten Schweißerschutzbekleidungen, insbesondere die mit mittleren und hohen Flächendichten, boten dabei ausreichenden Schutz vor künstlicher UV-Strahlung. Ein Vergleich mit ihren solaren UV-Schutzfaktoren (UPF), die bei den betrachteten Stoffproben als Worst-Case-Abschätzung dienen können, zeigte die Notwendigkeit einer Evaluierung des UV-Schutzfaktors für Schweißarbeitsplätze sowie weitergehender Forschung auf.
Die BAuA ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des BMAS. Sie betreibt Forschung, berät die Politik und fördert den Wissenstransfer im Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Zudem erfüllt die Einrichtung hoheitliche Aufgaben im Chemikalienrecht und bei der Produktsicherheit. An den Standorten Dortmund, Berlin und Dresden sowie in der Außenstelle Chemnitz arbeiten über 700 Beschäftigte.
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