05.09.2013 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Verein Deutsche Sprache e.V..
"Wer in einem Wörterbuch der deutschen Sprache als Ersatz für Fußball den lächerlichen Angeber-Anglizismus 'Soccer' vorschlägt, hat es nicht besser verdient", begründete der Vereinsvorsitzende Walter Krämer diese Negativauszeichnung. "Wo bleiben der Nachsteller – statt 'Stalker', der Netzhandel – statt 'E-Business' – oder der Klapprechner, der immerhin über 34.000 Treffer bei Google aufweist?" Nach seinen eigenen Grundsätzen, nämlich ohne weitere Wertung alle Wörter aufzunehmen, die hinreichend oft in der deutschen Sprache vorkommen, müssten auch diese Wörter im Duden stehen. Das an sich schon angreifbare 'System Duden' widerlege sich damit selbst.
Zweiter unter fünf Kandidaten wurde Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, der durch sein Insistieren auf Englisch selbst in Anwesenheit von Dolmetschern allen Versuchen in den Rücken falle, Deutsch als echte Arbeitssprache glaubhaft in der EU zu verankern.
Der Titel "Sprachpanscher des Jahres" wird seit 1998 vergeben. Er steht für das unnötige Verdrängen deutscher Begriffe durch Importe aus dem angelsächsischen Ausland sowie für die Demontage des Deutschen als Sprache von Kultur und Wissenschaft ganz allgemein. Bekannte Sprachpanscher der Vergangenheit sind die Firma Karstadt (Sprachpanscher des Jahres 2012), René Obermann (Deutsche Telekom 2011), Hartmut Mehdorn (Deutsche Bahn 2007) oder Klaus Zumwinkel (Deutsche Post 2005).
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