19.07.2012 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung.
Am Planungswettbewerb des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung konnten Hochschulen in Zusammenarbeit mit Planungsbüros teilnehmen. Es haben 14 Teams teilgenommen. Die unabhängige Jury hat am 06. Juli entschieden. Ergebnis: 2 Preise zu Preisgeld je 25.000 € und drei Anerkennungen je 10.000 €.
Wettbewerbsbeitrag der Technischen Universität Darmstadt. Bild: TU Darmstadt
Zitat Bundesbauminister Peter Ramsauer: "Die Stadt Neu-Ulm wird bald um eine Attraktion reicher. Hier werden erstmals sanierte Altbauten mehr Energie produzieren, als sie selbst benötigen. Im Neubau ist das schon zu schaffen, das zeigt unser Haus in Berlin. Neu ist der Versuch, bestehende Häuser auf dieses Niveau zu bringen. Das ist im Hinblick auf die Energiewende ein sehr interessantes Projekt. Wenn es sich bewährt, wäre es ein Riesenschritt in Richtung energieeffiziente Stadt."
Insgesamt sollen vier Altbauten in Neu-Ulm auf "Plusenergiestandard" saniert werden. Beide Gewinnerkonzepte werden in einer Hauszeile jeweils an zwei Bestandsgebäuden umgesetzt. Die Fertigstellung ist für 2013 geplant. Anschließend treten die vier sanierten Häuser im Rahmen eines zweijährigen Monitorings in den Wettbewerb.
AnzeigeFür dieses anspruchsvolle Projekt hat das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung in Kooperation mit der Wohnungsbaugesellschaft Neu-Ulm einen Wettbewerb für die Entwicklung eines Sanierungskonzeptes für ein Plusenergie-Gebäude im Altbau ausgelobt. Der am 21.02.2012 ausgelobte Wettbewerb wurde auf der Sitzung der Jury am 06.07.2012 unter der Leitung von Frau Prof. Lydia Haack (Hochschule Konstanz) entschieden. Die beiden Siegerteams sind:
Beiden Wettbewerbteams ist es mit innovativer Planung gelungen, die sanierungsbedürftigen Mehrfamilienhäuser, die zur Zeit für den Betrieb jeweils ernorme 507 kWh/m²a Endenergie benötigen, zu Plusenergiehäusern zu wandeln. Die Energieüberschüsse werden dabei mittels gebäudeintegrierter Photovoltaik produziert.
Wettbewerbsbeitrag der HS Ruhr West. Bild: HS Ruhr West
Eine Besonderheit des Wettbewerbsbeitrags der Hochschule Ruhr West ist die Integration der gesamten Haustechnik in die Außenhülle. Dabei soll ein hochwärmedämmendes Fassadensystem vorgefertigt mit allen notwendigen Leitungskomponenten auf die derzeitige Außenwand montiert werden. Dies entlastet den Grundriss von Leitungsführungen und vermeidet zusätzliche Schächte und Durchbrüche im Innenraum. Die Photovoltaik wird konsequent auf den südausgerichteten Dachflächen montiert. Ein neuartiges Elektro-Managementsystem steuert den dort am Gebäude produzierten Strom für den Eigenverbrauch im Quartier.
Auch der Technischen Universität Darmstadt ist es gelungen, aus einem technisch rückständigen Haus ein kleines Kraftwerk zu schaffen. Die wesentlichen Anlagenteile der Haustechnik werden hier im Dachraum integriert. Auffällig an diesem Entwurf ist jedoch der betont behutsame Umgang mit dem Bestand und die sorgfältige Tageslichtplanung für das Wohngebäude. Der geplante Materialeinsatz erfolgt strikt nach den Vorgaben einer vorbildlichen Ökobilanzierung: die gute Umweltverträglichkeit sowie die leichte Instandhaltung, Trennbarkeit und Entsorgung der eingesetzten Materialien sind hier selbstverständlich.
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