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Einstellungsbereitschaft in Deutschland sinkt

16.06.2014  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Manpowergroup Deutschland GmbH.

Der Beschäftigungsmotor in Deutschland verliert an Schwung: Für das dritte Quartal planen die Arbeitgeber weniger Neueinstellungen als im laufenden Quartal, so die Prognose des Manpower Arbeitsmarktbarometers.

Der saisonbereinigte Netto-Beschäftigungsausblick geht von +7 auf +5 % zurück. Während das Baugewerbe stark bleibt, schwächelt die Energiebranche. Am höchsten ist die Einstellungsbereitschaft in Deutschlands Metropolen, vor allem Frankfurt mit dem besten Wert seit 2011. In Europa fällt die positive Entwicklung Griechenlands ins Auge, das seinen seit zwei Jahre anhaltenden Aufwärtstrend weiter fortsetzt.

9 % der Unternehmen in Deutschland rechnen damit, dass sie im Zeitraum Juli bis September 2014 neue Mitarbeiter einstellen werden. Das sind zwei Prozentpunkte weniger als im Vorquartal. Unveränderte 3 % planen einen Personalabbau, 86 % gehen von keinerlei personellen Veränderungen aus. Um saisonale Effekte bereinigt liegt der Netto-Beschäftigungsausblick bei +5 %. Der deutliche Aufwärtstrend des zweiten Quartals 2014 ist somit vorerst gestoppt.

„Im Vergleich zum laufenden Quartal sehen die deutschen Unternehmen ihre Beschäftigungssituation für Juli bis September weniger optimistisch“, sagt Herwarth Brune, Vorsitzender der Geschäftsführung der ManpowerGroup Deutschland. „Von einem Einbruch der Einstellungsbereitschaft kann aber keine Rede sein, denn es gibt aus einigen Branchen positive Signale – etwa aus der Braubranche, die den stärksten Wert seit 2008 zeigt, und auch aus der Industrie. Zum vierten Quartal kann die Einstellungsbereitschaft also wieder anziehen“.

Metropolen stark, Regionen auf Talfahrt

Im Vergleich der Großstädte macht Frankfurt den größten Sprung nach oben: In der Mainmetropole steigt der Netto-Beschäftigungsausblick von +7 auf +14 %, das beste Ergebnis seit dem vierten Quartal 2011. Einen Zuwachs an Jobchancen gibt es auch in München, der Saldo steigt dort von +6 auf +10 %. In Berlin liegt der Saldo nun bei guten +10 % – was allerdings einen Rückgang um 9 Prozentpunkte bedeutet. Erfreuliche Signale kommen auch aus dem Ruhrgebiet, wo der Saldo von +1 auf +6 % klettert.

„In den Großstädten sind besonders viele Unternehmen ansässig, die qualifizierte Fachkräfte oder Hochschulabgänger suchen“, so der Deutschland-Chef der ManpowerGroup. Außerhalb der Ballungsräume ergibt sich kein so gutes Bild: Während der Saldo im Westen immerhin von +4 auf +6 % steigt, fällt er in Ostdeutschland von +9 auf +2 %, im Süden von +8 auf +3 % und im Norden von +5 auf +2 %.

Trübe Aussichten bei Versorgungsunternehmen – Aufwind in der Baubranche

Weniger Chancen als im Vorquartal zeichnen sich auch in einzelnen Branchen ab. So sehen die deutschen Strom-, Gas- und Wasserversorger mehr Entlassungen als Neueinstellungen voraus, das Arbeitsmarktbarometer fällt von +6 auf -2 %. „Die Branche ist durch die politischen Eingriffe in den Markt verunsichert“, sagt Brune. „Dazu zählt beispielsweise die EEG-Reform, die im April von der Regierung auf den Weg gebracht wurde.“

Im seit Jahren sehr einstellungsfreudigen Finanzsektor ergibt sich erneut ein guter Wert, allerdings ist der Boom jetzt auch dort vorbei: Der Saldo fällt um 12 Prozentpunkte auf +11 %. Trotz der bevorstehenden Erntezeit sinkt auch die Einstellungsbereitschaft in der Landwirtschaft stark (von +3 auf -7 %). Positive Signale kommen dagegen aus der Baubranche, in der der saisonal bereinigte Beschäftigungsausblick nochmals um einen Prozentpunkt auf +10 % ansteigt – den stärksten Wert seit 2008. Weitere Zuwächse gibt es im öffentlichen und sozialen Sektor (+6 %) sowie im produzierenden Gewerbe (+3 %).

Griechenland europaweit nun fast Spitze

Innerhalb der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika überraschen vor allem die Arbeitgeber in Griechenland mit beharrlichem Optimismus. Das Arbeitsmarktbarometer steigt um drei Prozentpunkte und liegt nun bei +8 %. In der gesamten Region wird dies nur von Ungarn und Rumänien übertroffen (beide +9 %). Auch in Großbritannien verbessern sich die Jobaussichten weiter, der Saldo liegt dort nun ebenfalls bei +8 %. In Italien dagegen dauert die Krise an (-8 %). Spanien bleibt knapp im positiven Bereich (+2 %), die Arbeitgeber sind dort etwas optimistischer als in Frankreich (-1 %).

Detaillierte Ergebnisse des Manpower Arbeitsmarktbarometers für alle teilnehmenden Länder inklusive einer Infografik sind abrufbar unter www.manpower.de/neuigkeiten/studien-und-research/arbeitsmarktbarometer.


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