07.02.2013 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: CESifo GmbH.
Laut den Experten des europäischen Forschungs- und Beratungs-netzwerkes „EUROCONSTRUCT“ ist erst zum Ende des Prognosehorizonts im Jahr 2015 mit einer Erholung zu rechnen. Doch nicht überall leidet der Bausektor. So trotzen etwa Irland, Norwegen und Deutschland dem negativen Trend.
Auf der Winterkonferenz 2012 in München präsentierte das EUROCONSTRUCT-Netzwerk seine neuesten Einschätzungen zur Baukonjunktur in Europa. Dabei dürfte den aktuellen Prognosen zufolge das Bauvolumen in den 19 Ländern, die dem Netzwerk angehören, im Zeitraum von 2008 bis 2013 insgesamt um rund ein Fünftel schrumpfen. Für das Jahr 2013 wird nur mit einem Umfang von 1,27 Bill. Euro (in Preisen von 2011) gerechnet, wodurch das europäische Bauvolumen dann voraussichtlich sogar das Niveau von Mitte der 1990er Jahre knapp unterschritten haben wird.
Anzeige„Die positive Entwicklung der Bauwirtschaft in Europa, die maßgeblich durch die niedrigen Zinsen nach der Euroeinführung, steigenden Wohlstand und die umfangreiche Förderung von Infrastrukturprojekten begünstigt wurde, fand ihr Ende mit der Finanz- und Wirtschaftskrise“, erklärt Ludwig Dorffmeister, ifo-Experte aus dem Bereich Industrieökonomik und neue Technologien. „In etlichen der 19 EUROCONSTRUCT-Länder hält nun die Eurokrise das Baugeschehen weiter in Atem, hinzu kommt die anhaltende Schwäche der Weltwirtschaft“, ergänzt Dorffmeister.
Rückgänge in Großbritannien und Italien, robuste Bauwirtschaft in Norwegen
Im vergangenen Jahr wiesen insbesondere Großbritannien (-6,6 %) und Italien (-5,8 %) einen deutlichen Rückgang der Bauinvestitionen auf, und auch für das Jahr 2013 wer-den in diesen beiden Ländern Einbußen erwartet (-2,1 % und -1,4 %). Für Frankreich (-0,9%) sieht es dieses Jahr nur wenig besser aus. Auch in Spanien dürften die Bauleistungen weiter abnehmen; dabei wird der Nichtwohnbau voraussichtlich sogar während des gesamten Prognosehorizonts bis 2015 Rückgänge verzeichnen. Für Portugal rechnen die EUROCONSTRUCT-Experten zwar mit einer Verlangsamung des Abwärtstrends ab 2014, aber die Risiken für die Bauwirtschaft bleiben vorerst weiter hoch.
Nach herben Verlusten dürfte das irische Bauvolumen in den Jahren 2014 und 2015 spürbar zulegen. Insbesondere das angekündigte staatliche Konjunkturprogramm für den Bausektor dürfte dann seine größte Wirkung entfalten. In Norwegen zeigt sich die Bauwirtschaft dagegen robust. War in der Krisenzeit von 2008 bis 2010 noch ein geringer Rückgang der Baumaßnahmen von durchschnittlich rund 1½ % pro Jahr zu verzeichnen, so sind die wirtschaftlichen Aussichten aktuell sehr günstig.
In Deutschland wirkt sich lediglich die öffentliche Baunachfrage bremsend aus. Die Pipeline für gewerbliche Bauvorhaben ist gut gefüllt, und starke Zuwächse sind in den nächsten Jahren vor allem im Wohnungsbau zu erwarten. Günstige Zinsen, Sorgen um eine steigende Inflation und ein Anhalten der Eurokrise sowie Wohnungsmangel in Ballungsgebieten sind einige Gründe für die zuletzt gestiegene Neubaunachfrage.
Laut EUROCONSTRUCT bleiben die Rahmenbedingungen für die europäische Bauwirtschaft insgesamt jedoch weiter ungünstig. „Dennoch dürfte das Baugeschehen in einzelnen Ländern lebhaft bleiben“, sagt Dorffmeister abschließend.
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