18.09.2014 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Barmer GEK.
Es scheint so einfach: Bei starken Kopfschmerzen oder Migräneattacken sorgen Medikamente für Linderung. Doch wer zu häufig zu Schmerzmitteln greift, riskiert ein neues Leiden.
"Kopfschmerzmittel können selbst Kopfschmerzen verursachen, was wiederum dazu führt, dass die Schmerzmittel häufiger eingenommen werden. Wer an mehr als zehn Tagen im Monat unter Kopfschmerzen leidet und davon mehr als drei Tage hintereinander Schmerzmittel benötigt, sollte deshalb unbedingt mit seinem Arzt über eine Medikamentenpause sprechen", rät Heidi Günther, Apothekerin bei der Barmer GEK. Anlass war der Europäische Kopfschmerz- und Migränetag am 12. September.
Setzen Betroffene ihre Medikamente ab, werden die Schmerzen häufig schlimmer. Um dem Teufelskreis aus Medikamenteneinnahme und Schmerzen zu entgehen, sollten die Arzneimittel deshalb mit ärztlicher Begleitung Schritt für Schritt seltener angewendet und zudem niedriger dosiert werden. Günther: "Der Entzug spielt sich im wahrsten Sinne im Kopf ab. Betroffene müssen lernen, dass Medikamente nur ein Teil einer Schmerztherapie sein können."
Ruhe, Abschirmung gegen äußere Reize, Arzneimittel gegen Entzugssymptome wie Übelkeit und teilweise auch andere Schmerzmittel zur Überbrückung könnten zusätzlich helfen, die bisher gewohnte Medikamenteneinnahme zu unterbrechen. "Danach ist es wichtig, dass der Betroffene nicht wieder in alte Muster verfällt. So können Patienten Entspannungstechniken und Schmerzbewältigungsstrategien erlernen, um ihre Schmerzanfälligkeit zu mindern."
Schmerzmittelkopfschmerzen beginnen meist morgens, können den ganzen Kopf betreffen und reichen von leichten bis zu sehr starken Schmerzen, die dumpf, drückend oder stechend sein können. "Besonders gefährdet sind Menschen mit Migräne oder chronischen Spannungskopfschmerzen, egal ob sie rezeptfrei oder verschreibungspflichtige Medikamente einnehmen", so die Apothekerin. Grundsätzlich hätten Kombipräparate aus Schmerzwirkstoffen und Koffein ein höheres Risiko, zu oft und zu lange eingenommen zu werden.
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