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Fernbeziehung mit dem Chef

02.07.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: ComTeam AG.

Bereits ein Drittel der Fach- und Führungskräfte arbeitet in sogenannten virtuellen Teams. Die räumliche Distanz verlangt eine bessere Kommunikationsfähigkeit von den Führungskräften und mehr Technikeinsatz. Noch dominiert dabei das Telefon. Künftig erwarten 80 Prozent der Befragten steigende Belastungen durch ständige Erreichbarkeit.

Besonders beliebt scheint es nicht zu sein, wenn der Chef woanders sitzt: Nur 20 Prozent derer, die auf Distanz führen, gefällt diese Form. Bei ihren Mitarbeitern sind es 30 Prozent. Mehr Effektivität bringt die Virtualisierung auch nicht und nur 20 Prozent sehen bessere Ergebnisse. Als größter Vorteil wird noch mit fast 50 Prozent Zustimmung die Kosteneinsparung gesehen. Demgegenüber werden die Abhängigkeit vom Funktionieren der Technik von zwei Dritteln und die erschwerte persönliche Kommunikation von knapp 60 Prozent als größte Nachteile bewertet.

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virtuelle Führung Foto: Gerd Altmann / pixelio.de

„Im virtuellen Raum verlassen Führungskräfte bekanntes Terrain. Bewährte Muster wie physische Präsenz oder Statussymbole wirken hier nicht mehr“, erklärt Lorenz Forchhammer, Leiter der Studie und ComTeam-Vorstand, die Vorbehalte. An der diesjährigen Führungskräfte-Studie von ComTeam nahmen 447 Fach- und Führungskräfte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teil.

Management by Smartphone

Fast zur Hälfte erfolgt die virtuelle Zusammenarbeit global, zu einem knappen Viertel auf europäischer Ebene und zu 30 Prozent mit Kollegen innerhalb des eigenen Landes. Der Austausch findet dabei derzeit überwiegend über Smartphone und Telefonkonferenz statt. In Zukunft werden Videokonferenzen und Tabletcomputer wichtiger.

Den Auswirkungen der Technik begegnen die Befragten durchaus zwiespältig: Einerseits erwarten 80 Prozent künftig eine starke Belastung durch „always on“ und fast ebenso viele eine Informationsüberflutung. Anderseits werden die neuen Medien und Arbeitsformen mehr Freiheit, besseres Wissensmanagement und schnellere Ergebnisse bringen. „Belastungen einerseits, Freiheit andererseits sind zwei Seiten einer Medaille“, erklärt Forchhammer. Sein Rat: „Unternehmen sollten einen klaren Rahmen für die Nutzung neuer Kommunikationsmedien und -formen setzen, um Mitarbeitenden die Sorge vor den Belastungen zu nehmen.“

Distanzen nicht nur technisch überbrücken

Wenig überraschend: Jungen Führungskräften wird die höchste, dem Top-Management die geringste Medienkompetenz zugeschrieben. „Generell müssen Führungskräfte die Technik- und Medienkompetenz noch stark verbessern, um die Potentiale neuer Medien und Arbeitsformen besser auszuschöpfen“, urteilt Forchhammer. Noch wichtiger aber sei Kommunikationskompetenz: „Führen aus der Ferne braucht manchmal ein paar Worte mehr, um Verbindung und Verbindlichkeit zu schaffen. Die Beziehungsebene wird zu oft außen vor gelassen.“

Ohnehin ist Kommunikationsfähigkeit ganz oben auf der Liste der Kompetenzen, die Führungskräfte nach Einschätzung der Befragten verstärken oder neu entwickeln müssen, um künftigen Herausforderungen gewachsen zu sein. Es folgen Empathie und Zuhören. Neben der virtuellen Führung untersucht die Studie auch, was zunehmende Regulierung durch Prozesse, Lean Government und Compliance-Vorschriften sowie der Wettbewerb um Talente für eine zeitgemäße Unternehmensführung bedeuten. Alle drei Trends werden nach Ansicht von ComTeam den Anspruch an Führung weiter steigern.

Die Ergebnisse der Studie gibt es zum Download unter http://doku.comteam-ag.de/ComTeamStudie2012-FuehrungsRaum.pdf

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