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Flüchtlingsintegration fordert Unternehmen heraus

07.03.2016  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft .

Deloitte-Report: Nachholbedarf bei regulatorischen Fachkenntnissen und Führungsverständnis.

Die Deloitte-Studie „Human Capital Trends 2016“ zeigt, dass den meisten deutschen Unternehmen die Flüchtlingsintegration schwerer fällt als gedacht.

Gründe sind: Sprachbarrieren, Anerkennung der Bildungsabschlüsse und gesetzliche oder regulatorische Anforderungen. Knapp die Hälfte der HR-Mitarbeiter fühlt sich bei juristischen und regulatorischen Regelungen unsicher. Aber auch kulturelle Unterschiede sehen Unternehmen als Herausforderung bei der Integration. Trotzdem haben sie erkannt, dass Vielfalt eine wichtige Rolle spielt. HR-Abteilungen legen deshalb Wert darauf, Talente aus vielfältigen Hintergründen anzuwerben und langfristig zu binden. Dabei spielen auch neue Führungsmodelle und die Förderung der Unternehmenskultur eine Rolle.

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„Für eine gelungene Flüchtlingsintegration müssen Unternehmen ihre Mitarbeiter sowohl kulturell sensibilisieren als auch juristisch schulen. Dabei spielt u.a. die Entwicklung von Führungskräften eine wichtige Rolle“, erklärt Udo Bohdal-Spiegelhoff, Partner Human Capital Advisory Services bei Deloitte.

Herausforderungen bei der Flüchtlingsintegration*

Sprachbarrieren 69%
Gesetzliche und regulatorische Unsicherheit 46%
Anerkennung von Bildungsabschlüssen 41%
Kulturelle Unterschiede 40%
Fehlendes Führungsverständnis 18%

*Mehrfachantworten möglich

Unterschiedliche Standards – fehlender Kompetenznachweis

Die Herausforderungen der Flüchtlingsintegration ergeben sich sowohl durch unterschiedliche Qualifikationen der Bewerber als auch durch komplexe gesetzliche Regelungen. Auf Bewerberseite sehen HR-Abteilungen hauptsächlich fehlende Sprachkenntnisse (69%) als Hindernis. Aber auch kulturelle Unterschiede fordern 40 Prozent der Unternehmen heraus. Weiterhin gibt es laut 18 Prozent der Teilnehmer noch Nachholbedarf beim Führungsverständnis. Auch die Anerkennung von Bildungsabschlüssen (41%) stellt eine Herausforderung dar. Knapp die Hälfte (47%) der Firmen ist noch nicht mit gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen zur Migrantenintegration in die Arbeitswelt vertraut oder sieht diese als wesentliche Herausforderung an. Nur ein Viertel fühlt sich hier einigermaßen sicher – das offenbart ein erhöhtes Schulungsbedürfnis der HR-Abteilungen.

Top 3 der Trends für Deutschland – Führung, Engagement und Organisationsstruktur

Bei strategischen Prioritäten stehen in diesem Jahr die Themen Engagement von Mitarbeitern und Führung im Mittelpunkt. Als besonders wichtig sieht die Mehrheit (84%) Diversity in der Belegschaft und baut daher auf generationenübergreifende Teams unterschiedlicher Herkunft und neue Führungsrollen. Viele Unternehmen (41%) fühlen sich allerdings noch nicht ausreichend vorbereitet, ihre Leadership-Programme auf Millennials auszurichten. Außerdem wird auch die strukturelle Aufstellung ein immer zentraleres Wettbewerbselement für Firmen. Auch wenn sich die meisten in Bezug auf Kontrollspannen, Unternehmensebenen und Entscheidungs­rechte aktuell bereits gut aufgestellt sehen (über 70%), bleibt die Organisationsstruktur weiterhin ein zentrales Thema. Abgesehen von diesen Top-3-Themen wollen 83 Prozent der Firmen Weiterbildungskonzepte, die über traditionelle Bildungsangebote hinausgehen, vorantreiben. Auch digitale HR-Anwendungen (67%) und Analytics (64%) stehen weiterhin im Fokus. Firmenkultur und -werte wollen viele Unternehmen nutzen, um die eigene Wettbewerbsposition zu verbessern.

„Wenn sich Unternehmen mithilfe ihrer Kultur strategisch im internationalen Wettbewerb positionieren wollen, haben sie mit der Eingliederung von Migranten die Chance, diverse Teams aufzubauen. Die Etablierung entsprechender Integrationsprojekte und die Einbindung der Arbeitnehmer stärken den Zusammenhalt. Flüchtlinge bringen eine neue Sichtweise auf Krisensituationen, Durchhaltevermögen oder Bescheidenheit ins Unternehmen, von denen Mitarbeiter einiges lernen können“, resümiert Udo Bohdal-Spiegelhoff.


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