03.12.2012 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Hernstein Institut für Management und Leadership.
70% der befragten Führungskräfte nennen Glaubwürdigkeit und Verantwortungsbewusstsein als die wichtigsten Unternehmenswerte. Auch Eigenverantwortung (68%), Engagement (68%) und Vertrauen (65%) werden als sehr wichtig betrachtet. Im Ländervergleich gibt es doch markante Unterschiede zwischen den deutschen und Schweizer Managern und den österreichischen Kollegen: Glaubwürdigkeit wird von 83% der deutschen und 81% der Schweizer Kollegen, jedoch nur von 48% der österreichischen Führungskräfte als wichtigster Unternehmenswert genannt. Unternehmenswerte wie Kreativität & Innovation sowie Kooperation & Dialog bzw. Kundenorientierung scheinen nur für etwas mehr als die Hälfte der befragten Führungskräfte von Bedeutung zu sein.
69% der deutschen Führungskräfte geben an, dass Ihre persönlichen Werte sehr mit den Unternehmenswerten in Einklang stehen. In der Schweiz sagen dies 52% und in Österreich 47%. Bei 25% der deutschen, 43% der Schweizer und 48% der österreichischen Führungskräfte sind die persönlichen Werte nur eher im Einklang mit den Unternehmen.
„Die Umfrage zeigt, dass es durchaus eine Ambivalenz bei den Führungskräften in Bezug auf eigene Werten und Unternehmenswerte gibt. Das ist schon bedenklich, denn es sind ja die Führungskräfte, die den Wertkanon eines Unternehmens definieren und diesen auch in der täglichen Arbeit umsetzen müssen“, so Hernstein Institutsleiterin Katharina Lichtmannegger.
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Tendenziell wird am häufigsten die Mitarbeiterführung bekrittelt, gefolgt von der unterschiedlichen Darstellung des Unternehmens nach außen und innen.
„Es braucht Klarheit über die eigenen Werte und Reflexionsfähigkeit, um feststellen zu können, wie eigene Werte mit den Unternehmenswerten zusammenpassen. Beste Leistungen werden dort erzielt, wo es eine hohe Übereinstimmung gibt. Dennoch gibt kaum ein Unternehmen, mit 100-prozentiger Trefferquote. Es gibt immer Widersprüche. Aber wie man mit diesen Widersprüchen umgeht, das ist dann eine Form von Reife und Souveränität. So lange man im Unternehmen ist, hat man die Unternehmenswerte ein Stück vor die eigenen Werte zu stellen“, ist Katharina Lichtmannegger überzeugt.
Bei der Überwindung der Diskrepanzen sind sich alle Befragten einig: aktiv Verbesserungsvorschläge einzubringen, gilt als erste Wahl (rund 50%). Führungskräfte in Deutschland geben als zweite Wahl an „Konsequenzen ziehen“ (20% der Deutschen, 7% der Österreichischen, 3% der Schweizer Führungskräfte), in Österreich hingegen rangiert an zweiter Stelle das „in Verhandlung treten“ (27% Österreich, 14% Deutschland, 22% Schweiz) und in der Schweiz das Benennen der Diskrepanzen (31% der Schweizer, 15% der Deutschen, 13% der Österreicher). Ignorieren und Weiterarbeiten wird von den Führungskräften entschieden abgelehnt.
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