10.06.2013 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Deutsche Postbank AG.
Dabei ist Sparen derzeit mühsam. Die Inflation zehrt an den Vermögenszuwächsen, weil die niedrigen Zinsen die Geldentwertung nicht ausgleichen können. „Während Sachvermögen, wie z.B. Immobilien, in Inflationsphasen oftmals parallele oder sogar überproportionale Wertsteigerungen erfährt, ist Finanzvermögen sehr viel anfälliger gegen die Inflation“, sagt Dr. Marco Bargel, Chefanlagestratege der Deutschen Postbank AG. „Am niedrigen Zinsniveau dürfte sich auf absehbare Zeit allerdings nichts ändern. Die Europäische Zentralbank ist vor allem daran interessiert, die Konjunktur zu stimulieren und wird ihre Leitzinsen eher noch einmal senken als kurzfristig anheben.“
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In den vergangenen zehn Jahren steigerten die Bundesbürger ihr Geldvermögen insgesamt um 1.363 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Anstieg um 38,1% bzw. einer durchschnittlichen jährlichen Steigerungsrate von 3,3%. Kursveränderungen spielten dabei per saldo keine nennenswerte Rolle. Dennoch hat sich innerhalb dieses Zeitraums die Bedeutung der verschiedenen Formen von Finanzvermögen markant verschoben. Entfielen Ende 2002 auf Aktien, Investmentfonds, festverzinsliche Wertpapiere und sonstige Beteiligungen noch 29,6% des gesamten Geldvermögens, so waren es Ende 2012 nur noch 22,5%. Im Gegenzug stiegen die Anteile der Bankeinlagen und der Forderungen gegenüber Versicherungen auf 40,8% bzw. 29,7% an.
Im internationalen Vergleich ist das Geldvermögen der privaten Haushalte - gemessen an den Verfügbaren Einkommen – in Deutschland nicht allzu hoch. In den USA oder auch in Großbritannien ist die Ausstattung mit finanziellen Mitteln wesentlich höher. Jedoch hat Deutschland im Vergleich zu diesen Ländern seit der Jahrtausendwende Dank seiner hohen Sparquote stark aufgeholt. Zudem verläuft die Vermögensbildung wesentlich konstanter. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass Wertpapieranlagen in den angelsächsischen Ländern eine sehr viel höhere Bedeutung haben, sodass sich die Entwicklungen an den Börsen stärker niederschlagen.
Die höhere Konstanz zeigt sich noch stärker bei der Verschuldung. Während hier der Trend, wiederum gemessen an den Verfügbaren Einkommen, in Deutschland seit mehr als einem Jahrzehnt nach unten gerichtet ist, gab es in den angelsächsischen Ländern in dem betreffenden Zeitraum zunächst einen Kreditboom, dem dann ein zügiger aber auch schmerzhafter Anpassungsprozess nach unten folgte.
Verglichen mit dem gesamten Euroraum verfügen die Bundesbürger dagegen über ein recht üppiges Geldvermögen: Abzüglich ihrer Schulden hatten sie im Jahr 2012 durchschnittlich rund das Doppelte eines Jahreseinkommens auf der hohen Kante. Im gesamten Euroraum lag der Wert dagegen nur beim 1,5 fachen eines Jahreseinkommens.
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