05.12.2023 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Ernst & Young GmbH.
85 Prozent der Befragten sind sich einig, dass Glasfaseranschlüsse bis in die Gebäude (FTTB/H) die einzige zukunftsfähige Technologie für Breitband-Internet sind. Trotzdem kommt der Ausbau von Glasfaser in Deutschland nur langsam voran: Aktuell beträgt die Abdeckung von Glasfaseranschlüssen bis in die Gebäude knapp 35 Prozent.
Das sind Ergebnisse einer aktuellen Studie von EY zum Glasfaserausbau in Deutschland, für die 124 der insgesamt 401 deutschen Breitbandkoordinationsstellen befragt wurden. Diese Koordinationsstellen sind im Auftrag der Bundesländer auf Landkreisebene tätig und koordinieren die Ausbauvorhaben mit den Telekommunikationsunternehmen oder die Nutzung von Förderprogrammen vor Ort.
Gemäß der EY-Studie planen zwei Drittel der Koordinatoren, am Graue-Flecken-Förderprogramm teilzunehmen oder sie nehmen bereits daran teil. Die Mehrheit der Befragten wartete jedoch bis zum Frühjahr 2023 mit ihren Anträgen, da zu diesem Zeitpunkt die Aufgreifschwellen für förderfähige Ausbaumaßnahmen auf eine Datenrate auf 200 Mbit/s symmetrisch erhöht wurden und damit mehr Adressen förderfähig wurden. Entsprechend hat sich die Zahl der Markterkundungsverfahren fast verdoppelt, was eine zunehmende Inanspruchnahme des Förderangebotes impliziert.
79 Prozent der Breitbandkoordinatoren bevorzugen das Wirtschaftlichkeitslückenmodell, ein Fördermodell, bei dem Kommunen die Wirtschaftlichkeitslücke privater Netzbetreiber schließen, die in einem wirtschaftlich weniger attraktiven Gebiet ein Breitbandnetz errichten. Vor dem Hintergrund der hohen Kosten und des komplexen Koordinierungsaufwands von Betreibermodellen, bei denen Kommunen den Ausbau der Glasfasernetze selbst übernehmen, ist das nicht überraschend – auch wenn dies der politischen Favorisierung des Betreibermodells widerspricht.
Nur 18 Prozent der Breitbandkoordinatoren sind mit der Förderpraxis zufrieden, wobei die durchschnittliche Bewertung bei 2,6 von 5 möglichen Sternen liegt. Kritikpunkte sind u.a. unbeantwortete Anfragen, intransparente Prozesse und ein hoher bürokratischer Aufwand. Die Koordinatoren bewerten die Zusammenarbeit mit den Telekommunikations-Unternehmen als ausbaufähig und priorisieren neben dem flächendeckenden Ausbau vor allem die Zuverlässigkeit der Partner.
Bild: Compare Fibre (Unsplash, Unsplash Lizenz)
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