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Haltung bewahren: So blühen nach der Gartenarbeit keine Rückenschmerzen

16.05.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Barmer GEK.

Rasen mähen, Unkraut jäten, Hecke schneiden, Blumen pflanzen und Gemüse ernten – Gartenarbeit ist ein guter Gegenpol zum Alltagstrott. Doch so mancher Hobbygärtner ist nach einem Tag im Grünen nicht ent-, sondern verspannt.

Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer GEK, weiß, wie sich Rücken- und Gelenkschmerzen vermeiden lassen.
Gärtnern liegt im Trend. Und ist gesund. In unterschiedlichen internationalen Studien wurden positive Auswirkungen auf Herz, Kreislauf und Immunsystem nachgewiesen. "Wer mit Spaten, Rechen und Harke den Boden bearbeitet, Blumen pflegt, Gemüse anbaut und erntet, der betreibt eigentlich ein abwechslungsreiches Fitnesstraining. Und genau wie bei einem normalen Training sollte man den Körper auch vor der Gartenarbeit mit ein paar Dehn- und Streckübungen aufwärmen", so Marschall. Das wichtigste Gebot lautet jedoch: Haltung bewahren. Bei längeren Arbeiten im Stand helfen leicht gebeugte Knie dabei, Rückenschmerzen vorzubeugen. Ganz nebenbei werden so auch noch die Bauchmuskeln gestärkt. "Wer sich dagegen häufig mit rundem Rücken vorbeugt und zusätzlich noch dreht, riskiert eingeklemmte Nerven und verspannte Muskulatur", erklärt Marschall. Ganz besonders Menschen, die sonst nur am Schreibtisch sitzen, kann ein langer Tag im Garten einen ordentlichen Muskelkater bescheren.

Ältere Menschen, die unter Arthrose leiden, sollten Gelenkbeschwerden vorbeugen. Diese können bei andauernden Arbeiten in der Hocke auftreten. Arbeiten direkt am Boden, wie etwa beim Einpflanzen oder Unkraut jäten, sollten stattdessen lieber auf einem kleinen Schemel sitzend oder aus dem Kniestand heraus erledigt werden. Ein Schaumstoffkissen oder Knieschoner entlasten die Knie zusätzlich dabei. Wer das häufige und lang andauernde Bücken ganz vermeiden möchte, kann auf praktische Hochbeete ausweichen. So können alle Pflanz- und Pflegearbeiten aufrecht im Stehen erledigt werden.

Clevere Alternativen

Besonders Über-Kopf-Arbeiten belasten die Halswirbelsäule. Hierbei helfen ergonomisch geformte Spezial-Werkzeuge. Empfehlenswert sind Geräte mit Teleskop-Stielen. Sie lassen sich auf die individuelle Körpergröße einstellen. Ein weiterer Knackpunkt bei der Gartenarbeit sind schwere Hebe- und Transportarbeiten. Wer seine Wirbelsäule schonen möchte, nutzt dabei eine Schubkarre. Allerdings sollte diese nicht überladen werden. Lässt sich das Tragen nicht vermeiden – zum Beispiel bei Gießkannen – gilt: Kein zu hohes Gewicht und dieses nach Möglichkeit gut verteilen. Also statt einer 10-Liter-Gießkanne lieber zwei 5-Liter-Gießkannen verwenden.

Sport als Ausgleich

Doch nicht nur die Gartenarbeit selbst kann zu Rückenschmerzen führen. Manchmal liegt es auch an der Kleidung. "Durchgeschwitzte Unterwäsche oder T-Shirts können in Kombination mit Zugluft schnell zu Verspannungen oder einem Hexenschuss führen. Deshalb sollten Gärtner wie Sportler Funktionskleidung tragen", rät Marschall. Auch wichtig: Ausgleichssport wie Radfahren, Walken oder Schwimmen. Wichtig ist jedoch, sich überhaupt zu bewegen. Denn nur zu wenig Bewegung verzeiht der Rücken nicht.

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