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Hoher ph-Wert an der Fassade ist nicht von Dauer

29.03.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Sto AG.

Kalk & Co. bieten keinen Schutz vor Algen und Pilzen

Es gibt keine Alkalität an der Fassade, die geeignet wäre, Bauteile vor Pilz- oder Algenbefall zu schützen, da ein hoher ph-Wert angesichts von Wind und Wetter, Regen, Tau und Schnee nur von kurzer Dauer ist. So weit, so klar – auch wenn man zuweilen anderes liest.

Pilze, Algen und Bakterien sind nicht willkommen an Fassaden und in Gebäuden, da manche Arten dieser Mikroorganismen hässlich anzuschauen und – zumindest im Hausinneren – sogar gefährlich für Mensch und Tier sein können. Und weil das schon immer so war, haben bereits unsere Vorfahren ihre Wohngebäude und Stallungen einmal im Jahr gekalkt, um diese problematischen Untermieter des Hauses zu verweisen. Doch was zeitlich begrenzt sinnvoll war, funktioniert leider nicht dauerhaft an der Fassade – auch wenn manche Zeitgenossen anderes glauben machen möchten.

Die ausgeprägte Alkalität des Kalkes oder, anders formuliert, sein hoher ph-Wert, sorgt zunächst für eine desinfizierende Wirkung. Doch diese Prozedur muss selbst im Gebäudeinneren jedes Jahr wiederholt werden, da eben dieser ph-Wert relativ rasch auf ein Niveau sinkt, auf dem er die Mikroorganismen nicht mehr stört. Schuld daran ist eine chemische Reaktion des Kalks bzw des Zements mit dem Kohlendioxid der Luft (Carbonatisierung). Im Gebäudeinneren bieten silikatische Oberflächenbeschichtungen, deren ebenfalls hohe Alkalität innen über Jahre dauerhaft erhalten bleibt, einen zeitgemäßen Ausweg aus diesem Dilemma.

An der Fassade funktioniert das jedoch nicht, die Alkalität von Bauprodukten – ganz egal, ob auf Kalk oder Silikat beruhend – kann hier nicht zur Abwehr von Algen oder Pilzen genutzt werden, weil sie nicht lange genug andauert. Denn während den zementösen Produkten das allgegenwärtige Kohlendioxid zusetzt, sorgt bei den silikatischen Beschichtungen Wasser in Form von Schlagregen für ein rasches Sinken des ph-Werts. Fazit: An der Fassade braucht es andere Strategien gegen ungeliebte Untermieter wie beispielsweise in die Beschichtung integrierte und durch Verkapselung vor rascher Auswaschung geschützte Anti-Algen-und-Pilz-Wirkstoffe – oder aber ein großes Maß an Gelassenheit.

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Quelle: Sto AG

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