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KfW-Programm Altersgerechter Umbau muss fortgeführt werden

06.09.2011  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: HGV aktuell.

Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen warnt vor einem Stopp des KfW-Programms "Altersgerecht Umbauen".

Im aktuellen Haushaltsplan für 2012 sieht die Bundesregierung keinerlei Mittel mehr für dieses Programm vor. Es sollen nur noch die in den vergangenen Jahren bereitgestellten Budgets abgewickelt werden. "Angesichts der großen Aufgabe, den Wohnungsbestand an die zukünftigen Herausforderungen der Gesellschaft anzupassen, ist dies vollkommen unverständlich", erklärte GdW-Präsident Axel Gedaschko. Laut der jüngsten Studie "Wohnen im Alter" des Kuratoriums deutsche Altershilfe (KDA) im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) gibt es kurzfristig einen Mehrbedarf von 2,5 Millionen altersgerechten Wohnungen. Bis 2020 wird dieser Bedarf sogar auf circa drei Millionen steigen.

Rund 20 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind 65 Jahre und älter. Das entspricht 16 Mil-lionen Menschen. Etwa 3,7 Millionen davon sind mindestens 80 Jahre alt. Bis zum Jahr 2050 dürfte sich die Zahl der über 80-Jährigen auf gut zehn Millionen Menschen fast verdreifachen. Bundesweit leben nach der aktuellen Studie des Bauministeriums nur etwa eine halbe Million Seniorenhaushalte in Deutschland in barrierearmen oder barrierefreien Wohnungen. Das entspricht 1,4 Prozent aller Wohnungen in Deutschland. Eine Befragung des GdW hat gezeigt, dass bereits im Jahr 2009 rund 5 Prozent der Wohnungen in den Mitgliedsunternehmen barrierearm oder barrierefrei waren. Das sind rund 300.000 Wohnungen und fast doppelt so viele wie in 2006. Dennoch herrscht hier weiter großer Handlungsbedarf. "Die Versorgung mit bedarfsgerechtem Wohnraum und sozialen Dienstleistungen zu bezahlbaren Mieten wird gerade angesichts schlechterer Einkommensverhältnisse der künftigen älteren Generationen zur zentralen Aufgabe werden", erklärte Gedaschko. "Wir werden den Staat und insbesondere die Pflegekassen massiv überfordern, wenn wir den Menschen nicht das gewährleisten können, was sie wollen, nämlich länger als bisher in den eigenen vier Wänden zu leben. Die Alternative, die teure Heimunterbringung, kann sich unsere Gesellschaft zudem schlichtweg nicht leisten."

Der GdW fordert die Bundesregierung angesichts des wachsenden Bedarfs an altersgerechten Wohnungen auf, die erforderlichen Bundesmittel für das KfW-Förderprogramm „Altersgerecht Umbauen" auch in Zukunft bereitzustellen und dieses Programm auf hohem Niveau festzu-schreiben. Erst kürzlich hatte Jan Mücke, Staatssekretär im BMVBS, erneut erklärt, dass die Anpassung von Wohnungsbestand, Wohnumfeld und Infrastruktur in den Quartieren an die Bedürfnisse älterer Menschen ganz oben auf der wohnungspolitischen Agenda stehe. Diesen Worten müssen nun Taten folgen. Der GdW-Präsident erinnert daran, dass die Anpassung an den demografischen Wandel ein zentraler Punkt des Koalitionsvertrages sei. "Wir würden auch eine Kombination mit den energetischen Programmen der KfW begrüßen", erklärte Gedaschko. So könne beiden wichtigen Herausforderungen – Klimaschutz und Demografie – sinnvoll Rechnung getragen werden.

GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen
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