560 Millionen Euro zahlen deutsche Mieter jährlich an ihre Vermieter für den Betriebsstrom der Heizanlage.
Das sind etwa 32
Euro pro Haushalt. „100 Millionen davon können leicht eingespart
werden, wenn alle Gebäude auf dem aktuellen Stand der Technik wären“,
sagt Dr. Johannes D. Hengstenberg, Geschäftsführer der gemeinnützigen
co2online GmbH. Der aktuelle Betriebsstromspiegel auf www.heizspiegel.de
hilft beim Einordnen der Betriebsstromkosten. Rund 3.000
Heizkostenabrechnungen hat co2online dafür ausgewertet und ermittelt, wie
viel Geld Mieter 2009 durchschnittlich für den Strom zahlten, der
Heizanlage und Heizungspumpe antreibt.
Mit einem Heizgutachten, das auf www.heizspiegel.de kostenlos bestellt
werden kann, können Mieter ihre Heizkostenabrechnung und die darin
enthaltenen Heiznebenkosten analysieren lassen. So werden versteckte
Überzahlungen bei den Ausgaben für Betriebsstrom, den Kosten für das
Ablesen und Warten der Heizung sowie den Brennstoffkosten entlarvt. Das
kostenlose Heizgutachten und der Betriebsstromspiegel sind ein Service der
Heizspiegelkampagne, die vom Bundesumweltministerium im Rahmen der
Klimaschutzinitiative gefördert wird.
Betriebsstromspiegel zeigt, ob Kosten zu hoch sind
„Vermieter und Hausverwaltungen sind kaum motiviert, die Kosten für den
Betriebsstrom zu senken, weil sie die Ausgaben ohnehin mit der
Heizkostenabrechnung an die Mieter weiterreichen“, beklagt Hengstenberg.
Unrealistische Schätzungen der Betriebsstromkosten und veraltete, zu
große oder falsch eingestellte Heizungspumpen sind Schuld an den
unnötigen Kosten. Jedes Jahr werden so 450 Millionen Kilowattstunden
Strom unnütz verbraucht. Das entspricht etwa dem Stromverbrauch einer
Stadt wie Augsburg. Mit dem Betriebsstromspiegel 2010 auf
www.heizspiegel.de ist eine schnelle Einordnung der eigenen
Betriebsstromkosten möglich. Mieter teilen die Betriebsstromkosten, die
auf der Heizkostenabrechnung unter dem Punkt Heiznebenkosten stehen, durch
die beheizte Wohnfläche des gesamten Gebäudes und multiplizieren den
Wert mit 100. Ergebnis sind die Betriebsstromkosten des Gebäudes in Cent
pro Quadratmeter. Dieser Wert muss nur noch mit den Tabellen des
Betriebsstromspiegels verglichen werden. So lässt sich leicht erkennen,
ob die eigenen Betriebsstromkosten niedrig, mittel, erhöht oder zu hoch
sind.
Online-Ratgeber hilft, Betriebsstromkosten zu senken
Für Mieter oder Vermieter von Gebäuden mit erhöhten Werten bietet
co2online den BetriebsstromCheck auf www.heizspiegel.de als weiteren
kostenlosen Service an. Der Online-Ratgeber liefert nach der Eingabe
weniger Daten schnell ein individuelles Ergebnis mit Hinweisen für die
nächsten Schritte. Mit einem vorgefertigten Musterbrief können Nachbarn
oder die Hausverwaltung über das Ergebnis und Möglichkeiten zur Senkung
des Betriebsstroms informiert werden.
Quelle: Andreas Braun, co2online gemeinnützige GmbH