01.04.2015 — Rebecca Stache. Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.
Bestimmt kennen Sie das auch: Als Sekretärin oder Assistentin sitzen wir oft zwischen den Stühlen – auf der einen Seite der Chef, mit dem wir ein Team bilden und eng zusammenarbeiten, auf der anderen Seite die Kollegen, die andere Interessen und Prioritäten haben als der Chef. Unstimmigkeiten sind von Zeit zu Zeit kaum zu vermeiden.
Die Loyalität der Sekretärin gilt in erster Linie dem Vorgesetzten. Für ihn arbeiten wir und er ist unser wichtigster Kunde. Doch was, wenn er etwas tut, hinter dem wir nicht stehen, er beispielsweise ungerecht ist? Was passiert, wenn es zwischen dem Chef und den Kollegen kracht? Oft sind solche Situationen schwer für eine Sekretärin. Deshalb ist in unserem Beruf eines so wichtig: Diplomatie!
Vermeiden Sie es, Position zu beziehen, ergreifen Sie weder für die eine noch die andere Seite Partei und lassen Sie sich nicht für eine Seite einspannen. Hören Sie sich beide Seiten an und zeigen Sie Verständnis, lassen Sie sich aber niemals in Streitigkeiten und (Macht-)Spielchen hereinziehen. Am Ende einigen sich Vorgesetzter und Kollegen und Sie stehen möglicherweise dumm da.
Außerdem wäre es unprofessionell. Verhalten Sie sich neutral, versuchen Sie zu vermitteln, soweit dies von den beiden Streitparteien, insbesondere von Ihrem Chef, gewünscht ist. Kennen Sie jedoch unbedingt das gesunde Maß und schätzen Sie die Situation realistisch ein. Ein klärendes Gespräch zwischen den Konfliktpartnern kann nicht durch Ihre Vermittlungsversuche ersetzt werden.
Was erwartet Ihr Chef von Ihnen? Das muss Ihnen klar sein – auch bei Konflikten oder Ungerechtigkeiten unter den Kollegen. Reden Sie also mit ihm, bevor Sie in eine solche Situation geraten.
Sollten die Konflikte so stark ausgeprägt sein, dass Stimmung und Arbeitsleistung im Team leiden, sollten Sie den Chef auf jeden Fall informieren. Er hat die Führungsverantwortung und kann intervenieren, bevor ein Konflikt ausufert. Dezente Hinweise sind immer besser als Gerede und Getratsche, so bekommt Ihr Vorgesetzter den Eindruck, dass Sie es ernst meinen und ihn nicht einfach vor den Karren spannen wollen. Halten Sie sich an die Fakten, verzichten Sie auf ein eigenes Urteil. Gerade bei einem Chef, den Sie noch nicht sehr gut kennen, hilft das, um Vertrauen aufzubauen, was in solchen Situationen unabdingbar ist.
Fazit: Seien Sie loyal dem Chef gegenüber, aber so diplomatisch, dass Sie es sich auch nicht mit den Kollegen verscherzen. Das ist zwar ein Drahtseilakt, aber je länger Sie den Vorgesetzten, die Kollegen und das Unternehmen kennen, umso leichter wird es Ihnen fallen, den goldenen Mittelweg zu finden. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg dabei!
Viele Grüße,
Ihre Rebecca Stache
Die Autorin:
Rebecca Stache ist staatlich geprüfte Wirtschaftsassistentin für Fremdsprachen und Korrespondenz, Fremdsprachliche Sekretärin (bsb) und verfügt über ein Diplom in "International Administration and Management" (ESA). In ihrer über 12-jährigen Berufspraxis hat sich Rebecca Stache außerdem in vielen Weiterbildungen u. a. zur Personalassistentin qualifiziert. Seit 2010 gibt sie ihr Fachwissen, insbesondere zu den Themen Selbstmanagement, Chefentlastung, Selbstmarketing und Personalassistenz in Fachpublikationen weiter. Zwei Jahre lang leitete sie zudem die Hamburger Regionalgruppe des European Management Assistants e. V. Im Oktober 2014 wurde Rebecca Stache zur "Besten Sekretärin Deutschlands" gekürt. Aktuell arbeitet sie als Persönliche Assistentin des Vorsitzenden der Geschäftsführung in einem Tochterunternehmen der Freien und Hansestadt Hamburg in der Stadtentwicklung.
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