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Manager: Bauchgefühl entscheidet

27.09.2010  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: none.

Experte rät zum Ignorieren der Informationsflut

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Rund die Hälfte der Entscheidungen in Unternehmen wird aus dem Bauch heraus getroffen. Die Entscheidungsträger selbst würden dies aber nie zugeben, denn Intuition gilt als fehlerhaft und irrational. So wird das Bauchgefühl im Nachhinein oft noch durch rationale Berechnungen belegt. "Dadurch entsteht ein massiver Schaden an Geld und Zeit", kritisiert Bernd Gigerenzer, Direktor des Max Planck Instituts für Bildungsforschung in Berlin, in seiner Keynote auf dem Kommunikationskongress.


Mehr Geld mit einfacher Heuristik

Dabei werden Gigerenzer zufolge mit schnellen heuristischen Prozessen oft bessere Entscheidungen getroffen als mit komplexen statistischen Verfahren. Bei der Entscheidung über Geldanlagen etwa kann man bei hoher Unvorhersagbarkeit der Fonds-Entwicklung mit einfacher Heuristik - Geld gleichmäßig auf die vorhandenen Fonds verteilen - mehr Geld machen, als mit dem "Mean-Variance-Model" des Nobelpreis-gekürten Ökonoms Harry Markowitz, der, so Gigerenzer, in puncto Geldanlage selbst auf sein Bauchgefühl gehört habe.

Intuition ist dem Experten zufolge gefühltes Wissen, das rasch im Bewusstsein ist und das Verhalten steuert. Die Gründe dafür sind aber unbewusst. Entscheidend für den Erfolg des Bauchgefühls ist das bewusste Ignorieren von Information. So setzen Sportler beim Fangen eines Balls auf die sogenannte Blickheuristik; sie konzentrieren sich nur auf den Blickwinkel, ignorieren aber alle Informationen, die für die Berechnung einer Flugbahn eigentlich notwendig wären wie Windgeschwindigkeit oder Drall des Balls.


Fehlerkultur statt defensives Entscheiden

"Es gibt viele Gründe, auf das Bauchgefühl zu vertrauen", sagt Gigerenzer. Dabei geht es aber um ein gesundes Minimum an guter Information. Zu wenig Information ist auch nicht gut. Wenn jemand allerdings Expertise habe, sei es für ihn besser, nicht lange nachzudenken. Eine schnelle Entscheidungsfindung habe zudem den Vorteil, dass keine Kosten für nachträgliche Absicherung anfallen, so Gigerenzer, der mehr "Mut zu Bauchentscheidungen" und eine "Fehlerkultur statt defensives Entscheiden" fordert. (Ende)


Quelle: pressetext.deutschland / Redakteur: Jörn Brien
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