04.11.2021 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: TÜV Rheinland.
Denn oftmals ist es mit einer einzigen Maßnahme nicht getan, wenn Gefährdungen durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Beispiel: „Bei Unfällen aufgrund von Stürzen können verschiedene Auslöser vorliegen: Stolperfallen am Arbeitsplatz wie Unebenheiten oder Sichtbehinderungen, aber auch das Verhalten der Beschäftigten. Daher empfehlen wir Arbeitgebern, hier einen ganzheitlichen Blick auf die Gefährdungen und aufeinander aufbauende oder sich ergänzende Maßnahmen, um die Unfallzahlen zu reduzieren“, erläutert Dr. Dana Niemann, Expertin für betriebliche Gesundheitsförderung bei TÜV Rheinland.
Die Grundlage für alle Maßnahmen ist eine Begehung der betroffenen Arbeitsplätze durch Expertinnen und Experten für Arbeitssicherheit und betriebliche Gesundheitsförderung. Sie zeigt, welche technischen und organisatorischen Maßnahmen Stürzen vorbeugen können. Doch auch wenn die Risiken in der Arbeitsumgebung reduziert sind, kann das Verhalten der Beschäftigten Stürze weiterhin begünstigen. Ein Training on the Job deckt dann riskante Verhaltensweisen auf und übt sichere Bewegungsabläufe direkt am Arbeitsplatz ein.
Gefährdungsspezifische Unterweisungsmaterialien, die Ausbildung von Multiplikatoren sowie eine Schulung der Führungskräfte zum Führen von Sicherheitsgesprächen runden ein umfassendes Konzept zur Vermeidung von Stürzen ab. „Im Gespräch mit den Beschäftigten kann sich auch ein neuer Risikofaktor wie etwa Zeitdruck herauskristallisieren. Dann empfehlen wir, weitere Maßnahmen in das Projekt zu integrieren, die genau dieses Thema aufgreifen. So können wir durch verkettete Dienstleistungen ein Problem im Unternehmen umfassend und ganzheitlich angehen“, so Niemann. Eine Evaluation der Maßnahmen zeigt im Nachgang nicht nur die Wirksamkeit. Sie gibt auch Hinweise, wo für eine ständige Verbesserung der Arbeitssicherheit nachjustiert werden muss.
Die Verkettung von Maßnahmen ermöglicht es, im Arbeits- und Gesundheitsschutz die Ziele des Unternehmens mit den Bedürfnissen der Beschäftigten zu verbinden: Alle Maßnahmen sind darauf ausgerichtet, ein bestimmtes Ziel, wie die Verringerung von Sturzunfällen und die Reduzierung der damit verbundenen Ausfallzeiten, zu erreichen. Bei der Umsetzung stehen jedoch die Beschäftigten an ihrem Arbeitsplatz im Mittelpunkt: Was sind die Ursachen für die Gefährdungen und wie können diese für jede einzelne Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter reduziert werden? „Von diesem Ansatz profitieren Unternehmen gleich mehrfach: Sie verbessern den Arbeits- und Gesundheitsschutz. Zudem bringen sie ihren Beschäftigten aber auch eine besondere Wertschätzung entgegen, die sie als Arbeitgeber auszeichnet. Daher werden aufeinander aufbauende und wie Kettenglieder ineinandergreifende Maßnahmen in der betrieblichen Gesundheitsförderung an Bedeutung gewinnen“, betont Niemann.
Bild: Skitterphoto (Pexels, Pexels Lizenz)
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