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Nach Finanzkrise: Arbeitszeiten wieder gestiegen

05.09.2011  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: ManagerGate.

Auf und Ab in der Metall- und Elektroindustrie besonders ausgeprägt

Im Frühjahr 2011 erreichten die Arbeitszeiten in Deutschland erneut das Vorkrisenniveau. Die durchschnittliche tatsächliche Wochenarbeitszeit von Vollbeschäftigen betrug im dritten Quartal 2008 rund 41 Stunden, im zweiten Quartal 2009 circa 39,5 Stunden. Dies geht aus einer Auswertung des Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes hervor, die vom Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen veröffentlicht wurde.

Unternehmen vorsichtig

"Die positive wirtschaftliche Entwicklung führt zu mehr Aufträgen für die Unternehmen und damit auch zu mehr Arbeitszeit", sagt Franz Gober, Unternehmensberater bei consultingteam.at, im Gespräch mit pressetext. In der Krise gingen zunächst die Wochenarbeitszeiten aller Vollzeitbeschäftigten im Durchschnitt mehr als eineinhalb Stunden zurück.

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Verantwortlich dafür waren die Kurzarbeit, der Abbau von Überstunden und Guthaben auf Arbeitszeitkonten. Mit der wirtschaftlichen Erholung wurden die Arbeitszeiten dann wieder länger. Für Gober stellt dies keine Überraschung dar: "Die Unternehmen sind vorsichtig. Der wirtschaftliche Aufschwung muss nachhaltig sein, erst dann werden neue Leute eingestellt", erklärt der Berater.

In der Metall- und Elektroindustrie ist das Ab und Auf besonders ausgeprägt. Dort gingen die Arbeitszeiten innerhalb weniger Monate um über drei Stunden zurück, doch bis zum ersten Quartal 2011 sind sie wieder auf das Vorkrisenniveau gestiegen. Diese Arbeitszeitverlängerung geht laut IAQ weit über den Effekt des Abbaus der Kurzarbeit hinaus.

Flexible Arbeitszeiten

Diese Entwicklung bestätigt erneut die Flexibilität der Arbeitszeiten in Deutschland. Die Arbeitszeitforscher von der Universität Duisburg-Essen warnen dennoch vor einer allzu optimistischen Sichtweise. Zwar wurde es in der Krise vielfach als Wohltat empfunden, Arbeitszeit-Puffer abbauen zu können. Doch die hohen Guthaben auf den Arbeitszeitkonten bauten sich zwischen 2003 und 2006 zu Lasten eines Wachstums der Stammbelegschaften auf. Gober sieht nicht direkt einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen längerer Arbeitszeit und erhöhter Arbeitslosigkeit. "Viele Unternehmen im Know-how-intensiven Bereich haben Schwierigkeiten geeignete Arbeitskräfte zu finden", betont der Experte, der auch einer Verkürzung der Arbeitszeiten nichts abgewinnen kann. "Das jetzige Niveau sollte nicht unterschritten werden, denn damit würde die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft leiden."

Quelle: pressetext.de
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