27.01.2016 — Rebecca Prelle. Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.
In einem Team ist es so ähnlich wie in der Politik: Nach 100 Tagen im Amt ist man nicht mehr neu, dann wir das erste Mal Bilanz gezogen. Die ersten 100 Tage sollten Sie deshalb gut nutzen, um Ihre Position im Team zu etablieren.
Kleiden Sie sich in den ersten Tagen lieber zu formell als zu leger, denn der erste Eindruck zählt! Prägen Sie sich möglichst schnell die Namen der neuen Kollegen ein; manch einer könnte sonst beleidigt reagieren. Zeigen Sie Interesse an Ihren Kollegen und deren Arbeit.
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Zum Praxisseminar »Praxis-Tipp „Duzen“: Vermeiden Sie vorschnelles Duzen, es sei denn, dies gehört im Unternehmen zum guten Ton. Es gibt Unternehmen, in denen es in Sachen Duzen sehr locker zugeht und bis zum Vorstand jeder jeden duzt, dann sollten Sie ebenfalls mitziehen und sich dem Ton im Unternehmen anpassen.
Beobachten Sie zunächst urteilsfrei und lernen Sie die Spielregeln. Es wird einige Menschen geben, die Ihnen gute Ratschläge erteilen wollen. Verlassen Sie sich besser auf Ihr eigenes Urteil, auf Ihre Menschenkenntnis und geben Sie jedem neuen Kollegen eine Chance, auch wenn jemand anderes Ihnen schon Schlechtes über diese Person erzählt hat. Beweisen Sie Fingerspitzengefühl; bleiben Sie unbedingt unparteiisch und lassen Sie Gesagtes unkommentiert. Wird beispielsweise in Ihrem Beisein über ein Teammitglied gelästert, sagen Sie nichts dazu und halten Sie sich heraus.
Wagen Sie niemals einen Alleingang im Team. Das kann schief gehen und sie beim Team unbeliebt machen. Achten Sie darauf, dass Ihre Kollegen Sie nicht als Gefahr sehen, sondern als wertvolle Unterstützung bei der Zielerreichung. Lernen Sie schnell und leisten Sie mit Ihrer Arbeit Ihren Beitrag zum Teamerfolg, dann werden Sie schnell anerkannt. Anfangs sollten Sie auch unbeliebte Aufgaben übernehmen, sich jedoch nicht ausnutzen lassen. Seien Sie hilfsbereit, aber lassen Sie keinen Zweifel daran, dass Sie ein gleichwertiges Teammitglied sind. Haben Sie bestimmte Vollmachten, die andere Kollegen im Team nicht haben, so halten Sie sich zurück, dies an die große Glocke zu hängen. Es könnte beim anderen Neid hervorrufen, was Ihrer Integration in das Team schaden würde.
Verbesserungsvorschläge und Kritik in einem neuen Team einzubringen, ist eine heikle Angelegenheit. Stellen Sie zunächst sicher, dass Sie über alles bestens informiert sind. Wissen Sie nur bedingt Bescheid, kommt es schnell dazu, dass Sie als unerfahren oder arrogant gelten und Ihrer Meinung keine Bedeutung beigemessen wird. Kritik äußern Sie am besten nur im Zusammenhang mit Lob für etwas, dass gut läuft.
Übrigens: Wenn Sie dann nach einiger Zeit einen kleinen Einstand im Team geben, dürfte der guten Zusammenarbeit mit Ihren neuen Kollegen nichts mehr im Weg stehen.
Viel Erfolg wünsche ich Ihnen!
Ihre Rebecca Prelle
Die Autorin:
Rebecca Prelle ist staatlich geprüfte Wirtschaftsassistentin für Fremdsprachen und Korrespondenz, Fremdsprachliche Sekretärin (bsb) und verfügt über ein Diplom in "International Administration and Management" (ESA). In ihrer über 10-jährigen Berufspraxis hat sich Rebecca Prelle außerdem in vielen Weiterbildungen u. a. zur Personalassistentin qualifiziert. Seit 2010 gibt sie ihr Fachwissen, insbesondere zu den Themen Selbstmanagement, Chefentlastung, Selbstmarketing und Personalassistenz in Fachpublikationen weiter. Zwei Jahre lang leitete sie zudem die Hamburger Regionalgruppe des European Management Assistants e. V. Im Oktober 2014 wurde sie, noch unter ihrem Mädchennamen Rebecca Stache, zur "Besten Sekretärin Deutschlands" gekürt. Aktuell arbeitet Rebecca Prelle als Administrative Assistant in einem Tochterunternehmen der Freien und Hansestadt Hamburg in der Stadtentwicklung.
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