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Neue Wege beim Risikomanagement

16.07.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Mücke & Sturm Management Consultants.

Der Abdeckungsgrad negativer Zahlungserfahrungen unterscheidet sich zwischen marktführenden Auskunfteien erheblich

Für Finanzdienstleister ist es bereits gängige Praxis, eine sorgfältige Risikoprüfung ihrer Neukunden durchzuführen. Andere Branchen wie Versandhandel, Telekommunikation und neuerdings auch Energieversorger werden durch Wettbewerb und Margendruck zu effizienter Risikoeinschätzung gezwungen. Auskunftei-Informationen sind dazu eines der wichtigsten Instrumente. Es existieren jedoch erhebliche Unterschiede bei der Fähigkeit, negative Zahlungserfahrungen aus Inkassomahnverfahren und amtlichen Schuldnerregistern umfassend aufzuzeigen, wie die Managementberatung Mücke, Sturm & Company (MS&C) in Zusammenarbeit mit der Deutsche Multiauskunftei GmbH (DMA) festgestellt hat.

„Auskunftei-Kunden sollten daher auf die Informationsqualität achten und die Eignung von Auskunftei-Kombinationen prüfen. Ein regelmäßiges Auskunftei-Benchmarking hilft, das Zahlungsausfallrisiko signifikant zu reduzieren“ erklären Michael Kaut, Partner bei MS&C und Dr. Marcus Siegl, Geschäftsführer bei DMA.

Eine der wichtigsten Datenquellen für Bonitätsprüfungen sind negative Zahlungserfahrungen, die im Laufe von außergerichtlichen oder gerichtlichen Mahnverfahren entstehen und in bestimmten Fällen in amtlichen Schuldnerregistern gespeichert sind. Diese Informationen, die über Auskunfteien zu beziehen sind, führen bei vielen Unternehmen zu einer Ablehnung in Antragsprozessen. Denn sie sind ein wichtiger Risikoindikator. Somit ist eine möglichst hohe Abdeckung dieser Informationen anzustreben. „Bei der Auswahl einer Auskunftei ist oft allein der Preis pro Bonitätsanfrage als die Informationsqualität und der Abdeckungsgrad an risikorelevanten Informationen entscheidend – dabei sollte das Gegenteil der Fall sein“, so Dr. Siegl.

Es existieren deutliche Unterschiede in der Beauskunftung

Untersucht wurden mehr als 20.000 Finanzierungsanfragen bei einem Finanzdienstleister in einem rund zweiwöchigen Zeitraum. Diese hat DMA im Rahmen eines Benchmarkings in Echtzeit mit Auskunftei-Informationen der fünf marktführenden Auskunfteien in Deutschland angereichert. Im Fokus standen Daten aus amtlichen Registern, insbesondere aus den Schuldnerverzeichnissen der Amtsgerichte, sowie Informationen zu Verbraucherinsolvenzverfahren von Insolvenzgerichten. Alle Marktteilnehmer im Auskunftei-Markt haben uneingeschränkt Zugriff auf diese Datenquellen.

Das Benchmarking hat gravierende Unterschiede im Abdeckungsgrad aufgezeigt. Es besteht ein Optimierungspotential allein im Bereich der „amtlichen Merkmalen“ von rund 30 Prozent!

Erklärungsansätze für die Unterschiede

Für die erkannten Unterschiede lassen sich verschiedene Erklärungsansätze bieten:

  • Individuell gepflegte Adressverkettungen führen dazu, dass Anschriften von „Schlechtzahlern“, die umziehen, nicht immer identifiziert werden können.
  • Unterschiedliche Latenzzeiten bei der Datenverarbeitung der Auskunfteien führen zu Abweichungen in der Aktualität des Datenbestandes.
  • Unterschiedliche Search- & Match-Verfahren resultieren in Abweichungen bei der Auskunft, wenn zwischen angefragtem und gespeichertem Datensatz Unterschiede bestehen.

Eine Zusammenfassung der Untersuchung „Auskunftei-Benchmarking“ kann unter dialog@muecke-sturm.de kostenlos angefordert werden.

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