15.05.2015 — Gertrud Zeller. Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.
Schwülstige und bürokratische Formulierungen sind heute nicht mehr aktuell. In der modernen Korrespondenz – meist als E-Mail – hat sich der Ton verändert. Schon Konrad Duden sagte um 1900: "Schreibe wie du sprichst – nur sorgfältiger." Ich finde, er hatte recht (Betonung auf "sorgfältiger). Eine E-Mail ist etwas persönlicher als ein Brief, deshalb können wir als Anrede den Tagesgruß (Guten Morgen, Guten Tag) oder auch einmal ein "Hallo Frau Meier" oder sogar "Liebe Frau Meier" (wenn wir einen guten Kontakt mit ihr haben) schreiben.
Ein "Sehr verehrter Herr Meier" ist veraltet. Bei Glückwunschschreiben des Ministeriums an Jubilare und ältere Menschen wird ab und zu noch so geschrieben, doch in der beruflichen Korrespondenz hat es nichts zu suchen. Ein "Sehr geehrter Herr Meier" ist allerdings in Briefen noch durchaus üblich, kann aber auch durch ein etwas persönlicheres und netteres "Guten Tag, sehr geehrter Herr Meier" ersetzt werden.
Wie sieht es nun mit dem Schluss-Satz und dem Gruß aus? In einer Zeit, als wir noch schrieben "Bei Rückfragen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung und verbleiben" schloss sich das "mit freundlichen Grüßen" an. Da der Schluss-Satz allerdings auch etwas moderner wurde (Rückfragen gibt es nicht, jederzeit sind wir auch nicht verfügbar und überhaupt klingt Verfügung altmodisch), verbleiben wir auch nicht mehr. Anwälte oder Behörden nutzen diese Formulierung noch, aber sie ist nicht aktuell. Heute heißt es eher: "Haben Sie weitere Fragen? Bitte melden Sie sich. Ich bin in der Zeit von ... bis ... gerne für Sie da." Danach kommt der Gruß:
und auch
Der Gruß kann auch verbunden werden mit dem Ausgangs- oder Empfangsort:
Probieren Sie dies einmal aus und achten Sie auf die Reaktionen Ihres Empfängers. Übrigens: Nach dem Schluss-Satz folgt ein Punkt (kein Ausrufezeichen) und nach dem Gruß folgt kein Komma, wie Sie auch in unserem Rechtschreibtipp zum Thema Grußformeln und Satzzeichen nachlesen können.
Ich wünsche Ihnen fröhliches Formulieren.
Herzliche Grüße aus der bayrischen Gartenschau-Stadt Alzenau
Ihre Gertrud Zeller
Die Autorin:
20-jährige Berufserfahrung im Chefsekretariat. Seit 1999 selbstständige Seminarleiterin. Sie ist Mitinhaberin des Unternehmens "Die Seminarschneider" und "Trainerin aus Leidenschaft". Frau Zeller hat einen Lehrauftrag für Rhetorik, Präsentation und Besprechungsmanagement an der Hochschule Pforzheim und ist außerdem für viele Seminaranbieter und eigene Kunden tätig. Ihr Herz schlägt vor allen Dingen für die Themen Präsentation, Veranstaltungsmanagement, Protokollführung und besonders für alle Themen rund um das Sekretariat. Durch ihre langjährige praktische Erfahrung im Assistenzbereich versteht es Frau Zeller bereits von der ersten Minute an im Seminar sehr praxisnah zu berichten und zu handeln.
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