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Stil als menschliches Bedürfnis

29.06.2010  — none .  Quelle: none.

Wirtschaftswissenschaftler der TU Chemnitz zeigen, dass es beim Stilgefühl bei Immobilien und im Städtebau einen einheitlichen Geschmack gibt - und dass Ästhetik bares Geld wert ist.

"Bisher gab es einen fast Jahrhunderte andauernden Überhang der Nachfrage nach Wohnraum über das Angebot, so dass es möglich war, fast jeglichen Wohnraum zu vermarkten. Das wird sich aufgrund der zu erwartenden demographischen Entwicklung mit sinkenden Bevölkerungszahlen ändern", sagt Prof. Dr. Friedrich Thießen, Inhaber der Professur Finanzwirtschaft und Bankbetriebslehre an der TU Chemnitz, und ergänzt: "Ein zu erwartender Angebotsüberhang ermöglicht es den Nachfragern von Wohnraum, wählerischer zu werden." Gemeinsam mit TU-Promovend Nikolai Alexander Mader hat er sich in einer Studie zum Thema "Zur monetären Bedeutung der Ästhetik von Immobilien und der Ästhetik im Städtebau" mit dem Wert von Stil beschäftigt. Zentrales Ergebnis: "Es existiert ein Bedürfnis nach Stil, das prinzipiell unabhängig von Einkommen, Alter, Bildungsgrad oder Geschlecht ist. Dieses Bedürfnis ist offenbar einfach menschlich", fassen Mader und Thießen zusammen.


"Vermeidung von Schäden und Mängeln im Rahmen der Bauleitung
100 Personen haben in einem umfangreichen Fragebogen Urteile über Gestaltungsmöglichkeiten von Immobilien abgegeben. Dabei unterschieden die Wissenschaftler zwischen den Kategorien "im Gebäude", wozu etwa Innenansichten von Türen und Fenstern zählen, "am Gebäude", beispielsweise Dächer und Fassaden, sowie "im Gebäudekontext", worunter unter anderem die Homogenität der Bebauung fällt. Ist ein Dach mit Erker beliebter als eines ohne? Kommt eine verschnörkelte Fassade besser an als eine schlichte? Haben sanierungsbedürftige Gebäude Einfluss auf den Wert der Immobilien in der unmittelbaren Umgebung? Und vor allem: Wie sehr sind die Menschen bereit, für eine Immobilie, die ihnen besser gefällt, auch mehr Geld auszugeben?

Eintönige Flächen sollten vermieden werden, so ein Ergebnis der Wissenschaftler. Flachdächer lehnten die Probanden ab; aufgelockerte, durch architektonische Elemente belebte Dachflächen bevorzugten sie. Auch bei der Fassadengestaltung kamen ungestaltete Flächen nicht gut an, für stilvolle Fassaden waren die Befragten in hohem Maße bereit, Geld auszugeben.

Ein ausführlicher Bericht über die Studie erscheint in der Zeitschrift "Immobilien und Finanzierung" des Fritz Knapp Verlages, Frankfurt

Quelle: TU Chemnitz
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