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Studie: Gehälter steigen 2015 in ganz Europa

15.12.2014  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Hay Group GmbH.

Prognosen machen Hoffnung auf eine weitere wirtschaftliche Erholung in Europa: Flächendeckend steigen die Gehälter in der Region im kommenden Jahr – auch in den Euro-Krisenländern Griechenland und Irland.

Für Deutschland wird mit einem Anstieg um 2,8 % gerechnet. Zu diesen Ergebnissen kommt die Unternehmensberatung Hay Group in ihrer Untersuchung der globalen Gehaltsentwicklungen.

Nach zuletzt schwachen Jahren zeigen die Prognosen für 2015 eine positive Gehaltsentwicklung in Europa. Im Durchschnitt werden die Gehälter um 3,1 % steigen. Aufgrund der niedrigen Inflationsrate können Arbeitnehmer auch mit einem Anstieg der Reallöhne rechnen (1,6 %). Besonders erfreulich ist die Situation in zwei Euro-Krisenländern: Die Prognosen gehen davon aus, dass die Gehälter in Griechenland um 1,3 % (2014: 0,8 %) und in Irland um 1,4 % (2014: 0,0 %) steigen werden. Auch die Reallöhne entwickeln sich in beiden Ländern positiv (Griechenland: 2,5 % / Irland: 1,1 %). Deutschland liegt im europäischen Vergleich mit einem erwarteten Anstieg um 2,8 % leicht unter dem Durchschnitt. Die Reallöhne sollen um 1,9 % steigen.

„Unsere globale Studie zeigt, dass wir bei der Vergütung in Europa die Wende geschafft haben. Mit einem Anstieg von mehr als drei % steht Europa auch im internationalen Vergleich gut da“, erklärt Thomas Gruhle, Mitglied der Geschäftsleitung der Hay Group.

Auch global zeigt sich insgesamt eine positive Entwicklung der Gehälter. Die Prognosen gehen von einem weltweiten Anstieg um 5,4 % aus. Ein Plus von 0,2 % im Vergleich zum vergangenen Jahr. Die Entwicklung in den einzelnen Regionen ist jedoch sehr unterschiedlich.

Hohe Inflation sorgt für sinkende Reallöhne

Die Schwellenländer Brasilien, Russland und Ukraine zählen zu den wichtigsten Wachstumsmärkten der vergangenen Jahre. Doch der positive Trend bei den Gehältern setzt sich 2015 nicht fort – im Gegenteil: So steigen sie zwar immer noch stark an (6,1 %, 6,8 %, 6,8 %). Aufgrund der hohen Inflationsraten müssen Arbeitnehmer aber mit niedrigeren Reallöhnen rechnen (-0,4 %, -0,7 %, -3,9 %).

Auch in Südamerika zehrt die hohe Inflation (10,7 %) das Gehaltsplus im kommenden Jahr auf. Von dem durchschnittlichen Anstieg um 9,7 % bleibt den Arbeitnehmern real nur 1 %. Besonders drastisch ist die Situation in Venezuela: Trotz einer prognostizierten Gehaltssteigerung von 40,3 % müssen die Menschen dort mit einer Senkung der Reallöhne um 24,1 % rechnen.

Asien bei Gehaltssteigerungen vorn

Ein ganz anderes Bild stellt sich in Asien da. Die Gehälter werden in 2015 zwar etwas schwächer als im Vorjahr steigen (2015: 6,8 % / 2014: 7,0 %), doch die Reallöhne wachsen hier im weltweiten Vergleich mit 3,1 % am stärksten. Die größten Gehaltssteigerungen werden erwartet für Vietnam (11,4 % / real: 6,6 %), Indonesien (10 % / real: 4,4 %) und China (8 % / real: 5,7 %).

Die positive Entwicklung in Asien ist vor allem auf den anhaltenden „war for talent“ zurückzuführen, dem Kampf um Manager und Top-Talente. In China sind die Gehaltssteigerungen auch ein Ergebnis der Politik der Regierung, eine wachsende Mittelklasse zu schaffen. In Vietnam profitieren Arbeitnehmer von dem überdurchschnittlich hohen Wirtschaftswachstum des Landes.

Stabiles Nordamerika und starkes Wachstum im Nahen Osten und Afrika

Prognosen gehen von einem Anstieg der Gehälter in Nordamerika um 2,8 % aus. Ein Plus von 0,1 % im Vergleich zum vergangenen Jahr. Sollte die Inflationsrate wie erwartet bei 2,1 % liegen, werden die Reallöhne um 0,7 % steigen.

Zahlreiche Konflikte und wirtschaftliche Krisen haben scheinbar keinen Einfluss auf die Entwicklung der Gehälter im Nahen Osten und in den Ländern Afrikas. Die Prognosen gehen von einer Erhöhung von 5,6 % und 6,9 % aus (real: 2,9 % und 2,0 %).

Über die Studie
Für die Studie wurden Daten aus der globalen Datenbank Hay Group PaNet verwendet. Die Datenbank enthält Informationen zu mehr als 16 Millionen Arbeitnehmern in 24.000 Organisationen in mehr als 110 Ländern. Die Studie zeigt die Prognosen zur Gehaltsentwicklung für 2015 und vergleicht diese mit denen des Vorjahres. Und sie vergleicht diese mit den Inflationsprognosen des Economist Intelligence Unit.


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