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Tipps für die richtige Auswahl von Zeitarbeitsfirmen für Unternehmen

23.08.2010  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: none.

Die Zeitarbeitsbranche boomt wie nie zuvor. Nach den Krisenjahren 2008 / 2009 entscheiden sich wieder viele Unternehmen für den flexiblen Einsatz von Zeitarbeitnehmern.

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Mittlerweile ist der Einsatz von Personaldienstleistern in vielen Unternehmen so selbstverständlich wie die Einstellung oder Kündigung von eigenen Mitarbeitern – allerdings auch verbunden mit einem stetig steigenden Arbeitsaufwand für die involvierten Abteilungen. Ursache dafür ist zum einen die zunehmende Unübersichtlichkeit des Marktes für Personaldienstleistungen und zum anderen der wachsende Anteil von Fachkräften, die über Zeitarbeit auch längerfristig eingesetzt werden. Als wäre dies noch nicht genug, so ergibt sich für Personalabteilungen die zusätzliche Problematik, dass Arbeitnehmervertretungen, Betriebsräte und Gewerkschaften dem Thema Zeitarbeit überwiegend ablehnend gegenüber stehen. Aktuelle negative Beispiele in den Medien und die politische Diskussion tragen ein Übriges dazu bei. Doch wie die notwendige Flexibilität für das Unternehmen herstellen und gleichzeitig die Interessen der Arbeitnehmervertretungen wahren? Ganz selbstverständlich sollen dann dabei die besten Kandidaten gefunden werden – idealerweise zum günstigsten Preis?

Die Lösung dieser komplexen Aufgabenstellung beginnt damit, mit welchen Anbietern von Zeitarbeit gearbeitet wird und wie die vertraglichen Regelungen aussehen. Häufig ist hier das „Bauchgefühl“ entscheidend, wirkt jemand kompetent und sympathisch, gibt es Erfahrungen aus der Vergangenheit oder war er bzw. sie einfach zur rechten Zeit am rechten Ort? Die Größe des Zeitarbeitsunternehmens bzw. der Bekanntheitsgrad wird ebenso oft zur Entscheidungsfindung herangezogen wie die vermutliche Preisgestaltung.

Letztendlich entscheidend ist es für Unternehmen jedoch, die besten verfügbaren Kandidaten zeitnah einsetzen zu können. Da hilft nur, möglichst viele Dienstleister zu kontaktieren, Vorschläge einzuholen und Profile auswählen. Dazu sollte man jedoch vorher wissen, welche Dienstleister für welche Qualifikationen angesprochen werden können. Neben den großen, bundesweit aufgestellten Anbietern gibt es eine unüberschaubare Zahl von kleinen und mittelständischen Dienstleistern oder Spezialisten. Dabei bedeutet Größe nicht gleichzeitig ein großes Angebot an geeigneten Kandidaten. Gerade auch kleinere Dienstleister können sich vor Ort gut auf lokale Besonderheiten einstellen und individuelle Lösungen anbieten. Hilfreich in diesem Zusammenhang ist neben einem persönlichen Kontakt zum verantwortlichen Disponenten bzw. Niederlassungsleiter/in auch einmal ein Besuch in der örtlichen Filiale. Dort ist häufig schnell erkennbar, wie ein Dienstleister organisiert und aufgestellt ist. Auch Fragen zur Anzahl der Zeitarbeitnehmer sowie der internen Mitarbeiter sind sinnvoll zur Feststellung des Betreuungsverhältnisses von internen zu externen Mitarbeitern. Beachten sollte man dabei jedoch, dass die genannten Zahlen oft bis zu 30% und mehr über den tatsächlichen liegen.

Die Frage der Preisgestaltung bei den Personaldienstleistern ist nach wie vor absolut intransparent und variiert sehr stark zwischen den einzelnen Anbietern. Selbst innerhalb der gleichen Niederlassung kann es größere Unterschiede geben. Der Kalkulationsaufschlag auf den Bruttolohn des Zeitarbeitnehmers bewegt sich in der Regel zwischen 70% und 200%, je nach Marktlage und Qualifikation. Die Vereinbarung von festen Stundensätzen für immer wieder kehrende Aufgaben kann helfen, wenn ein gewisses Volumen an Zeitarbeit im Unternehmen vorhanden ist. Besondere Qualifikationen oder Profile können damit jedoch kaum abgedeckt werden. Als Ausweg bleibt – auch wenn man den Verdienst des Zeitarbeitnehmers im Auge behalten möchte – die Vereinbarung eines festen Faktors zwischen Bruttostundenlohn und in Rechnung gestellten Stundensatz.

Dies sollte neben einem offenen und vertrauensvollen Verhältnis zum Personaldienstleister auch zu mehr Transparenz gegenüber den Arbeitnehmervertretungen führen. In diesem Zusammenhang lassen sich auch schnell die schwarzen Schafe der Branche isolieren und die Diskussion über die weitere Nutzung der Zeitarbeit versachlichen.

Folgendes muss einem dabei immer klar sein: Nur die Personaldienstleister, die ihre Zeitarbeitnehmer angemessen entlohnen und wertschätzend behandeln, werden auf Dauer auch qualifizierte und motivierte Mitarbeiter anbieten können, letztendlich unabhängig von Verbandsstrukturen, Tarifverträgen oder Mindestlohndebatten. Einen Wettlauf um die günstigsten Mitarbeiter dürfte am Ende für alle Beteiligten die mit Abstand teuerste Entwicklung sein.


Quelle: Torsten Oelmann, Oelmann Consulting / openPR
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