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Vergleichen mit "als" oder "wie"?

29.10.2013  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Ist sie schöner "als" oder "wie" ihre Freundin und war Karl der Große größer "als" oder "wie" Otto der Große?

Die Frage mag simpel erscheinen, zumal wenn, wie hier, beide Alternativen angegeben sind, doch falsche Vergleiche kommen durchaus häufig vor. Besonders umgangssprachlich und in manchen dialektal geprägten Regionen treiben sie Blüten. Der ein oder andere versteigt sich da sogar schon einmal zu Konstruktionen wie "Der Eifelturm ist ja viel höher, als wie ich es mir vorgestellt habe!". Ein einfaches "als" wäre hier völlig ausreichend und vor allem einzig richtig. Dasselbe gilt für die Beispiele der Einleitung: Die eine Freundin ist schöner als die andere und Karl der Große war größer als Otto der Große – zumindest sprachlich gesehen. Inhaltlich könnten natürlich beide Aussagen noch tage- und wochenlang diskutiert werden und in einem handfesten Streit enden.

Aber warum sind die Aussagen nun so richtig, wie sie da stehen? Und wann wird das "wie" eingesetzt wie in diesem oder dem vorigen Satz?

Grundsätzlich gilt für Vergleiche Folgendes

Wenn mit einem Vergleich ein gleiches Verhältnis ausgedrückt wird, werden die verglichenen Personen, Dinge und Sachverhalte mit "wie" verbunden: Sie ist so schön wie ihre Freundin. Problem gelöst, Streit passé.

Wenn allerdings ein ungleiches Verhältnis ausgedrückt wird und Vergleichsbestandteile auf verschiedene Stufen gestellt werden, benutzt man "als": Dieser Winter ist kälter als der letzte.

Für diejenigen unter Ihnen, die sich für Fachbegriffe interessieren, würde sich das übrigens so anhören: Der Positiv (gleiches Verhältnis) wird mit "wie" gebildet, der Komparativ (ungleiches Verhältnis) mit "als".

Rand-Info zum Schluss:
Abhängig davon, wie Sie einen Vergleich formulieren wollen, sind Kommata erforderlich oder auch nicht (Duden Regel 112). Leiten die vergleichenden Konjunktionen keinen Nebensatz ein, wird auch kein Komma gesetzt: Der Artikel wurde schneller geschrieben als gedacht. Andernfalls schon: Dem Helden wurde gehuldigt, wie es ihm gebührte.

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