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Heute: Energetische Gebäudesanierung - bauliche Maßnahmen

Zu Beginn jeder energetischen Optimierung sollten die vernünftigen Möglichkeiten von Fassaden-, Keller- und Dachdämmung ausgeschöpft werden, da hierdurch neben der reinen Verbrauchssenkung im allgemeinen auch eine deutliche Komfortsteigerung erzielt werden kann.

Alternativen bzw. Ergänzungen findet man zunächst im Bereich der passiven thermischen Solarnutzung, die wiederum von den faszinierenden Entwicklungen des Glases in den letzten Jahren beflügelt wird. Seitdem die Mechanismen des Wärme- und Strahlungstransportes in Gläsern voll verstanden sind, hat die Bandbreite an speziellen Baugläsern mit zum Teil außergewöhnlichen Funktionen enorm zugenommen.

Projektspezifisch ist nun fachübergreifend zu ermitteln, wie sich durch eine geschickte Auswahl geeigneter Maßnahmen energetische, gestalterische, ökologische und ökonomische Synergien erzielen lassen.

Dieser Grundgedanke lässt sich in gleicher Weise auch für den Neubau, auf Atrien und Doppelfassaden übertragen: einen Freibereich zwischen zwei Baukörpern, einen offenen Hof oder eine Passage zwischen innerstädtischer Baustruktur gläsern zu überdachen, führt ebenso zu günstigen außenklimatischen Einflüssen auf die Bausubstanz, wie eine vorgesetzte 'zweite Haut'.

Letztere wird heute leider fälschlicher Weise gern als Wunderwaffe im Verwaltungsneubau missbraucht. Tatsächlich können jedoch, bei kompetenter Planung, wegen der zahlreich möglichen Synergien - Schallschutz + natürliche Lüftungsmöglichkeit + passive Solarenergienutzung + Aufnahme Tageslicht lenkender Elemente (und im Sanierungsfall + Erhalt der Bausubstanz) zum Teil erstaunlich ökonomische Vorteile erzielt werden. Voraussetzung ist und bleibt jedoch gerade hier eine sorgfältige integrale Planung, insbesondere auch im Hinblick auf sommerliche Überhitzung.

(Prof. Dipl.-Ing. Peter O. Braun / Verlag Dashöfer)

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